FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Donnerstag ihre Kursgewinne vom Vortag ausgebaut. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Zinsdruck kommt vor allem aus den USA und der Aussicht auf niedrigere Leitzinsen. Am Mittwochabend hatte die US-Zentralbank Fed die Zinsen zwar stabil gehalten. Für kommendes Jahr deuten sich aber Senkungen an. Neue Projektionen der Fed legen Zinssenkungen um insgesamt 0,75 Prozentpunkte nah. An den Finanzmärkten sind derzeit wesentlich mehr Reduzierungen eingepreist.
Am Donnerstag folgten weitere Notenbanken mit Zinsbeschlüssen. Am Vormittag beließ die Schweizer Notenbank SNB ihre Leitzinsen unverändert, deutete aber eine Abkehr von ihren Fremdwährungsverkäufen an. "Die SNB möchte also mit ihren Devisenmarktinterventionen den Franken nicht noch weiter mit Aufwertungsdruck befeuern", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. "Aufgrund der niedrigen Inflationsraten bedarf es keiner starken Währung, um die Inflation einzudämmen."
Die norwegische Zentralbank hob ihre Leitzinsen weiter an. Fachleute hatten mit knapper Mehrheit ein Stillhalten erwartet, nicht wenige Analysten hatten die Anhebung jedoch für möglich gehalten. Es dürfte der vorerst letzte Zinsschritt der Notenbank gewesen sein: Die Entscheidung markiere das Ende des Straffungszyklus, erklärten Fachleute vom Analysehaus Capital Economics.
In Frankfurt entscheidet am Nachmittag die Europäische Zentralbank (EZB) über ihre geldpolitische Linie. Wie in den USA und der Schweiz werden stabile Leitzinsen erwartet. Allerdings stellt sich für die Euro-Währungshüter die Frage, wie es 2024 weitergeht. An den Finanzmärkten werden kräftige Zinssenkungen erwartet, weil die Inflation sinkt und die Konjunktur schwächelt.
Neben der EZB entscheidet am frühen Nachmittag die britische Notenbank über ihren Kurs. Es werden stabile Leitzinsen erwartet. Auch hier dürfte der Schwerpunkt auf dem geldpolitischen Ausblick liegen./bgf/jkr/jha/