DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Elektronikhändler Ceconomy
"Wir sind in einem herausfordernden Marktumfeld stark gewachsen und haben unsere Marktposition deutlich gestärkt", kommentierte Wildberger am Montag die Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr. Die Transformation schreite voran. Dabei setzt Ceconomy auf Dienstleistungen und baut sein Marktplatzgeschäft aus. Das Ladennetz wird modernisiert. Die Marken Media Markt und Saturn wurden zusammengelegt. Und auch die Struktur wurde vereinfacht und verschlankt, was zu deutlichen Einsparungen führen soll. Dabei wurde der mehrheitliche Teil der erwarteten Umbaukosten im vergangenen Geschäftsjahr 2022/23 verbucht.
Der Umsatz soll im Geschäftsjahr 2023/24 (per Ende September) währungs- und portfoliobereinigt leicht zulegen, wie das Unternehmen in Düsseldorf mitteilte. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll sich deutlich verbessern. Dabei setzt der Betreiber der Elektronikmärkte Media Markt und Saturn auf Deutschland, Österreich und Schweiz sowie West- und Südeuropa. Die Aktionen rund um den Black Friday und der Vorweihnachtszeit seien sowohl in den Märkten als auch online gut angenommen worden, hieß es weiter. Das erste Geschäftsquartal mit seinem Weihnachtsgeschäft ist traditionell das wichtigste für Ceconomy.
Für die Aktie des Konzerns ging es am Morgen zuletzt um 7,5 Prozent abwärts. Das Konsumumfeld bleibe sehr schwierig und der Ausblick für das neue Geschäftsjahr entsprechend vage, urteilte ein Marktteilnehmer. Die Profitabilität bleibe ein Problem. Baader-Bank-Analyst Volker Bosse nannte den Ausblick hingegen erwartungsgemäß solide. Konkrete Aussagen zum laufenden ersten Quartal habe es nicht gegeben. Aus dem Jahresausblick lasse sich jedoch ablesen, dass die Einwicklung in den wichtigen Monaten November und Dezember bislang in Ordnung bis gut aussehe.
Im vergangenen Geschäftsjahr legte der Umsatz von Ceconomy währungs- und portfoliobereinigt um 4,7 Prozent auf 22,2 Milliarden Euro zu. Der Online-Anteil am Gesamtumsatz sank dabei um 2,5 Prozentpunkte auf 22,2 Prozent, soll aber bis 2025/26 auf 30 Prozent steigen. Der stationäre Handel zeigte sich im vergangenen Geschäftsjahr robust und legte um 6,6 Prozent auf 16,9 Milliarden Euro zu. Dank Kosteneinsparungen stieg der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern von 208 Millionen auf 243 Millionen Euro.
Wegen einer Wertberichtigung auf die Beteiligung an dem französischen Konkurrenten Fnac Darty schrieb Ceconomy jedoch rote Zahlen. Unter dem Strich stand ein Verlust von 39 Millionen Euro nach einem Gewinn von 126 Millionen im Vorjahr. Negativ wirkten sich auch der Verkauf des Geschäfts in Schweden und Portugal sowie Umbaukosten aus. Im Schlussquartal erzielte das Unternehmen hingegen einen Gewinn von 28 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr ein Verlust von 24 Millionen Euro angefallen war. Ceconomy hatte bereits Ende Oktober vorläufige operative Zahlen vorgelegt./nas/he/stw/mis