FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Mittwoch erneut zugelegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Für Zinsdruck sorgten neue Inflationsdaten aus Großbritannien. Die Teuerung ging im November nicht nur deutlicher zurück als erwartet. Sie fiel mit 3,9 Prozent auch auf einen gut zweijährigen Tiefstand. Die Entwicklung stützt Erwartungen, wonach die britische Notenbank 2024 mit Zinssenkungen beginnen dürfte. Aktuell beträgt der Leitzins wegen der einst sehr hohen Inflation 5,25 Prozent.
Nicht nur von der Bank of England, auch von der US-Zentralbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) werden im kommenden Jahr geldpolitische Lockerungen erwartet. Allerdings liegen die Markterwartungen und die Zinssignale der Notenbanken weit voneinander entfernt. An den Märkten werden derzeit deutlich frühere und kräftigere Zinsreduzierungen erwartet, als dies etwa Projektionen der Federal Reserve oder Äußerungen aus der EZB nahelegen.
So sprach sich der niederländische Notenbankchef Klaas Knot gegen rasche Zinssenkungen im Euroraum aus. Bei der Lohnentwicklung gebe es noch keine Trendwende, sagte Knot der "Börsen-Zeitung" (Donnerstag). Zudem verkrafte die Euro-Wirtschaft die Zinserhöhungen bislang recht gut. "Das ist ein weiterer Grund, warum ich es mit einer Zinssenkung nicht eilig hätte", sagte Knot, der auch Mitglied im geldpolitischen Rat der EZB ist./jsl/he