GRÜNHEIDE (dpa-AFX) - Wer sich dem neuen Eingang der Tesla
"Wir hoffen, dass im ersten Quartal die Genehmigung für den ersten Teilantrag erteilt wird", sagte Werksleiter André Thierig der Deutschen Presse-Agentur. "Die erste Teilgenehmigung für den Ausbau wird für uns ein Meilenstein sein. Sie umfasst eine Betrachtung der Umweltauswirkungen eines weiteren Ausbaus." Mit dem ersten Teil der Genehmigung werde festgestellt, dass rechtlich keine unüberwindbaren Hindernisse für die Pläne des weiteren Ausbaus bestünden.
Noch kein Zeitplan für die Genehmigung
Das Brandenburger Landesamt für Umwelt (LfU) gibt bisher keine Einschätzung ab, wann die Entscheidung kommen wird. Das LfU sei dabei, ausstehende, abschließende Stellungnahmen der Beteiligten einzuholen, sagte Sprecher Thomas Frey. Parallel werde an einer Darstellung der zu erwartenden Auswirkungen gearbeitet, dann folge die abschließende Prüfung. Darin sollen über 1000 Einwände von Kritikern einfließen. Die Behörde hatte Tesla gebeten, in einzelnen Punkten die Antragsunterlagen nachzubessern oder zu ergänzen.
Tesla will die Produktion in Grünheide von angepeilten 500 000 Autos im Jahr mit dem Ausbau auf eine Million im Jahr verdoppeln. Derzeit stellt das Unternehmen nach eigenen Angaben mehr als 250 000 Fahrzeuge jährlich her. Die Speicherkapazität der Herstellung von Batteriezellen soll von 50 auf 100 Gigawattstunden pro Jahr steigen. Für den Ausbau stellt Tesla einen Antrag zur Änderungsgenehmigung in drei Teilen beim Land Brandenburg. In Grünheide arbeiten rund 11 500 Beschäftigte, mit dem Ausbau sollen es 22 500 werden.
Umweltschützer haben Bedenken gegen den Ausbau. Das Gelände liegt zum Teil im Wasserschutzgebiet. Umstritten sind etwa Pläne für bis zu rund 81 000 Pfähle zur Gründung eines neuen Werksgebäudes. Tesla weist Bedenken zurück. Für den Ausbau will der Autobauer zudem mit der bisherigen Wassermenge auskommen.
Tesla: Weniger Wasser als vereinbart wird genutzt
"Wir recyceln mittlerweile bis zu 100 Prozent unseres gesamten Abwassers in der Fabrik selbst, weil wir unsere Abwasserbehandlungsanlage aufgerüstet haben", heißt es beim Unternehmen. Die genutzte Wassermenge liege bei weniger als der Hälfte, die vertraglich mit dem Wasserverband Strausberg-Erkner vereinbart sei - das entspreche rund 4 Prozent der jährlichen Gesamtfördermenge des Verbands. "Damit sind wir uns sicher, dass wir auch für den weiteren Ausbau keine zusätzlichen Wassermengen benötigen werden."
Für den Ausbau sind zunächst Optimierungen am Werk und neue Gebäude wie eine Abwasseraufbereitungsanlage und ein Gefahrstofflager geplant. In weiteren Stufen sollen neue Gebäude zur Auto- und Batterieproduktion errichtet werden. Tesla hat derzeit keine Pläne, Batterien komplett in Grünheide zu fertigen. Das Inflationsbekämpfungsgesetz in den USA mit massiven Subventionen führte dazu, dass Tesla der Batteriefertigung in Austin in Texas Priorität einräumte. "Da hat die US-Regierung Fakten geschaffen", heißt es in Grünheide./vr/DP/zb