HOLLISTER (dpa-AFX) - Nach einer Reihe von Niederlagen hat Bayer
Erst vergangene Woche hatten eine US-Geschworenenjury im Bundesstaat Washington die Leverkusener im Rechtsstreit um angebliche Gesundheitsfolgen der seit Jahrzehnten verbotenen Chemikalie PCB zu einer Schadenersatzzahlung von insgesamt 857 Millionen US-Dollar (785 Millionen Euro) verpflichtet. Diese sollen ehemalige Schüler und Eltern einer Schule im Raum Seattle erhalten. Wie auch in anderen Fällen will Bayer gegen das Urteil Rechtsmittel einlegen.
Die PCB- und Glyphosatfälle sind ein Erbe des 2018 für über 60 Milliarden Dollar übernommenen US-Agrarchemiekonzerns Monsanto. Vor allem die Beilegung der Glyphosat-Streitigkeiten hat schon Milliarden verschlungen. Die jüngsten Niederlagen machen die Arbeit für den Bayer-Vorstandsvorsitzenden Bill Anderson, der das Ruder erst im Juni 2023 übernommen hat, nicht einfacher. Anderson soll eine Trendwende herbeiführen, auch eine Aufspaltung des Konzerns ist dabei Thema.
Erschwerend hinzu kommt allerdings ein Misserfolg in der Pharmasparte bei der Entwicklung eines Nachfolgers für den Blutgerinnungshemmer Xarelto - ein Milliardenmedikament. So musste Bayer im November eine zulassungsrelevante Phase-III-Studie zur Untersuchung von Asundexian bei Patienten mit Vorhofflimmern und Schlaganfallrisiko vorzeitig beenden. Asundexian wird zwar noch in anderen Indikationen geprüft, gleichwohl fällt mit dem Misserfolg großes Umsatzpotenzial weg.
Mit einem Kursminus von rund einem Drittel sind die Aktien von Bayer 2023 einer der größten Verlierer im deutschen Leitindex Dax./mis