DORTMUND (dpa-AFX) - Für die geplante Aufholjagd nach der Winterpause bekommt Borussia Dortmunds
"Wir haben den bisherigen Saisonverlauf intensiv analysiert. Eine unserer gemeinsamen Erkenntnisse war es, im Trainerstab neue Impulse setzen zu wollen", begründete BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl die Personalveränderungen im Trainer-Team. Auf eigenen Wunsch verlässt zudem der bisherige Co-Trainer Armin Reutershahn den Club. Kehl, der mit Sahin und Bender 2011 im BVB-Trikot deutscher Meister wurde, bezeichnete die beiden neuen Assistenten als "Fachmänner und Persönlichkeiten", die das Team sowohl "inhaltlich als auch charakterlich bereichern werden".
Doch die Ex-Profis sind auch ehrgeizig und ambitioniert. Die Gefahr besteht, dass sie als potenzielle Nachfolger für Terzic (41) gesehen werden könnten, sollte der Vizemeister in der Rückrunde den Rückstand auf die Champions-League-Plätze nicht wettmachen. Aber der Cheftrainer stellte klar: "Es war mein klarer Wunsch, Nuri und Sven als Co-Trainer für uns zu gewinnen. Ich bin extrem glücklich über die Möglichkeit, beide an meiner Seite zu haben."
Sahin (35) debütierte 2005 mit damals 16 Jahren als jüngster Bundesligaspieler beim BVB und absolvierte - mit Zwischenstopps bei Feyenoord Rotterdam, Real Madrid und dem FC Liverpool - insgesamt 274 Spiele für die Schwarz-Gelben. In den vergangenen zweieinhalb Jahren arbeitete er erfolgreich als Cheftrainer und Sportlicher Leiter beim türkischen Erstligisten Antalyaspor. Dort hat er seinen bis 2026 datierten Vertrag nun aufgelöst.
"Es war eine unglaublich intensive, lehrreiche und emotionale Zeit", sagte der ehemalige türkische Nationalspieler, der sich dennoch voller Vertrauen für die neue Herausforderung entschied: "Wenn der BVB nachfragt, kann ich nicht nein sagen." Es fühle sich "sehr schön an, nach Hause zu kommen", sagte Sahin: "Wir werden als Trainerteam gemeinsam versuchen, die Mannschaft wieder in die Erfolgsspur zu bringen."
Auch sein ehemaliger Mitspieler Bender (34) freut sich über seine Rückkehr. Als die Anfrage kam, habe er zunächst überlegt und "schließlich entschieden, dass ich unbedingt noch einmal ein Schwarz-Gelber sein muss", sagte Bender. Für diese Chance löste er auch seinen Vertrag als Assistenztrainer der U17-Mannschaft des Deutschen Fußball-Bundes auf.
Terzic steht nach zuletzt sechs Pflichtspielen ohne Sieg und dem Absturz auf Rang fünf in der Rückrunde unter Druck. Die Club-Bosse hatten sich nach einer mehrstündigen Analyserunde zwar auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit verständigt. Doch die Zweifel an seiner Arbeit waren zuletzt größer geworden. "Wie lange ich hier bin, das entscheide nicht ich. Das entscheiden natürlich die Führung und das Ergebnis", hatte Terzic gesagt./kam/DP/he