LEIPZIG (dpa-AFX) - Der Biokraftstoff-Hersteller Verbio
Nach Bekanntwerden der Neuigkeiten verlor die Verbio-Aktie deutlich. Zum Handelsschluss stand ein Minus von mehr als acht Prozent zu Buche. Damit war das Papier Schlusslicht im Kleinwerteindex SDax
Die Nettoverschuldung im Geschäftsjahr 2023/2024 (bis Ende Juni) dürfte nach Einschätzung des Managements nun 145 bis 175 Millionen Euro erreichen. Sie könnte damit im Höchstfall mehr als dreimal so hoch ausfallen wie im vergangenen Geschäftsjahr. Bislang hatte Verbio 110 bis 150 Millionen Euro avisiert. Als Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sollen nur noch 120 bis 150 Millionen Euro bleiben. Zuvor hatte der Vorstand für das laufende Geschäftsjahr bei 200 bis 250 Millionen Euro angepeilt.
Im Vergleich zum vergangenen Geschäftsjahr bedeutet die neue Prognose einen herben Gewinnrückgang: Damals hatte Verbio operativ immerhin gut 240 Millionen Euro verdient. Auch damit hatte das Unternehmen bei weitem nicht an das Niveau aus dem Geschäftsjahr 2021/2022 angeknüpft, als es im Tagesgeschäft dank der hohen Absatzpreise über eine halbe Milliarde Euro verdient hatte.
Als Grund für die niedrigen Quotenpreise nannte Verbio die "massiven, fraglichen Importe fortschrittlichen Biodiesels aus Asien" im vergangenen Jahr. Es sei nicht davon auszugehen, dass sich die Preise kurzfristig erholten, um die bisherige Prognose zu erreichen, hieß es.
Die hohen Biodiesel-Importe vor allem aus China bereiten Verbio schon länger Probleme. Sie sorgen für Preisdruck auf den Absatzmärkten. Im November hatte das Management allerdings noch damit gerechnet, dass sich die Lage in den kommenden Quartalen verbessert.
Weitere Details zur Geschäftsentwicklung der vergangenen Monate will Verbio mit seinen Zahlen für das abgelaufenen zweite Geschäftsquartal am 8. Februar präsentieren./lew/stw/he