HYDERABAD (dpa-AFX) - Der US-Flugzeugbauer Boeing
Nach dem Zwischenfall mit einer Boeing-Maschine, bei der im Flug ein Rumpfteil herausbrach, hatte die US-Luftfahrtbehörde FAA Ermittlungen eingeleitet. Diese könnten weit über das Problem mit dem konkreten Bauteil hinausgehen. Die Aufseher hatten angeordnet, Flugzeuge des Typs Boeing 737-9 Max am Boden zu lassen und zu inspizieren. Das Bauteil verschließt bei der Modellvariante eine nicht benötigte Türöffnung. Bei einem Flug von Alaska Airlines in der ersten Januar-Woche war das Teil plötzlich kurz nach dem Start im Steigflug herausgerissen. Die Maschine war erst vor kurzem ausgeliefert worden.
Aber auch darüber hinaus hat Boeing Probleme mit den Max-Modellen. Der Konzern hatte in den vergangenen Monaten Auslieferungen von Modellen der 737 Max zweimal unterbrochen - zunächst wegen Qualitätsmängeln am hinteren Rumpfteil, dann wegen fehlerhafter Bohrlöcher in dem Druckschott, das die Flugzeugkabine nach hinten abschließt.
Im Herbst 2018 war eine Maschine der Fluggesellschaft Lion Air vom Typ 737-8 Max abgestürzt, alle Menschen an Bord starben. Nach einem ähnlichen Absturz einer Maschine von Ethiopian Airlines im März 2019 verhängten Luftfahrtbehörden in aller Welt Startverbote für die 737 Max. Erst nach 20 Monaten und technischen Verbesserungen durften die Maschinen in den USA wieder abheben. In anderen Weltregionen erfolgte die Wiederzulassung noch später.
Das Desaster kostete Boeing Milliardensummen. Von der Krise hat sich der Konzern immer noch nicht erholt. 2019 verlor er die Position als weltgrößter Flugzeughersteller an den europäischen Airbus
Der Aktienkurs von Boeing hat infolge der neuen Probleme in diesem Jahr bisher schon 22 Prozent eingebüßt. Damit ist der US-Flugzeugbauer mit einem Börsenwert von 123 Milliarden Dollar (113 Mrd Euro) ebenfalls hinter Airbus mit 116 Milliarden Euro zurückgefallen./men/tav/stk