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Boeing erhält Großbestellung aus Indien für 737-Max-Jets

18.01.2024
um 08:59 Uhr

HYDERABAD (dpa-AFX) - Der US-Flugzeugbauer Boeing hat trotz der jüngsten Sicherheitsprobleme einen Großauftrag aus Indien bekommen. Die vor zwei Jahren erst gestartete indische Airline Akasa Air platzierte eine feste Order für 150 Jets aus den Baureihen 737-Max 8 und Max 10, wie das Unternehmen am Donnerstag auf einer indischen Luftfahrtmesse in Hyderabad mitteilte. Der Auftrag umfasst keine der jüngst nach einem Beinahe-Unglück in die Schlagzeilen geratenen Maschinen vom Typ Max 9. Die bestellten Flugzeuge sollen bis 2032 an Akasa geliefert werden.

Nach dem Zwischenfall mit einer Boeing-Maschine, bei der im Flug ein Rumpfteil herausbrach, hatte die US-Luftfahrtbehörde FAA Ermittlungen eingeleitet. Diese könnten weit über das Problem mit dem konkreten Bauteil hinausgehen. Die Aufseher hatten angeordnet, Flugzeuge des Typs Boeing 737-9 Max am Boden zu lassen und zu inspizieren. Das Bauteil verschließt bei der Modellvariante eine nicht benötigte Türöffnung. Bei einem Flug von Alaska Airlines in der ersten Januar-Woche war das Teil plötzlich kurz nach dem Start im Steigflug herausgerissen. Die Maschine war erst vor kurzem ausgeliefert worden.

Aber auch darüber hinaus hat Boeing Probleme mit den Max-Modellen. Der Konzern hatte in den vergangenen Monaten Auslieferungen von Modellen der 737 Max zweimal unterbrochen - zunächst wegen Qualitätsmängeln am hinteren Rumpfteil, dann wegen fehlerhafter Bohrlöcher in dem Druckschott, das die Flugzeugkabine nach hinten abschließt.

Im Herbst 2018 war eine Maschine der Fluggesellschaft Lion Air vom Typ 737-8 Max abgestürzt, alle Menschen an Bord starben. Nach einem ähnlichen Absturz einer Maschine von Ethiopian Airlines im März 2019 verhängten Luftfahrtbehörden in aller Welt Startverbote für die 737 Max. Erst nach 20 Monaten und technischen Verbesserungen durften die Maschinen in den USA wieder abheben. In anderen Weltregionen erfolgte die Wiederzulassung noch später.

Das Desaster kostete Boeing Milliardensummen. Von der Krise hat sich der Konzern immer noch nicht erholt. 2019 verlor er die Position als weltgrößter Flugzeughersteller an den europäischen Airbus-Konzern - und hängt ihm bis heute hinterher.

Der Aktienkurs von Boeing hat infolge der neuen Probleme in diesem Jahr bisher schon 22 Prozent eingebüßt. Damit ist der US-Flugzeugbauer mit einem Börsenwert von 123 Milliarden Dollar (113 Mrd Euro) ebenfalls hinter Airbus mit 116 Milliarden Euro zurückgefallen./men/tav/stk

Boeing Co.

WKN 850471 ISIN US0970231058