KOBLENZ (dpa-AFX) - Der Auto- und Industriezulieferer Stabilus
Analyst Akshat Kacker von der US-Bank JPMorgan hob in einer ersten Einschätzung das herausfordernde Marktumfeld auf dem amerikanischen Kontinent hervor. Dies zehre wiederum an der beeindruckenden Entwicklung im Raum Asien-Pazifik. Die Umsatzprognose des Auto- und Industriezulieferers sei zwar bestätigt worden, er geht aber davon aus, dass sich diese als optimistisch erweisen könnte.
Wie Stabilus in Koblenz mitteilte, kletterte der Umsatz im Ende Dezember abgelaufenen Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 Prozent auf 305,4 Millionen Euro. Während das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern leicht auf 33,3 Millionen Euro stieg, sank die entsprechende Marge von 11,2 Prozent ein Jahr zuvor auf 10,9 Prozent. Unter dem Strich ging der Gewinn um 3,3 Millionen Euro auf 12,2 Millionen Euro zurück.
Stabilus bietet unter anderem Gasfedern für Kofferraumklappen an. Das stärkste Wachstum gab es aber bei den elektrischen Antrieben, mit denen Kofferräume sich automatisch öffnen. Hier profitierte der Konzern im abgelaufenen Quartal vor allem von der Nachfrage aus Europa und Asien.
"Im ersten Quartal konnten wir erneut starkes Wachstum in APAC verzeichnen und auch in EMEA deutlich zulegen", sagte Unternehmenschef Michael Büchsner. Ein herausforderndes Umfeld in Amerika und exogene Einmaleffekte wie die Folgen des Streiks der Produktionsmitarbeiter einiger großer Automobilhersteller in den USA habe den Jahresstart in dieser Region zwar etwas erschwert. Das Unternehmen rechne aber mit einer Erholung dieses Marktes in den kommenden Quartalen.
Im Gesamtjahr erwartet das Management weiterhin einen Umsatzanstieg auf 1,4 bis 1,5 Milliarden Euro. Die bereinigte Betriebsmarge sieht der Konzern mit 13 bis 14 Prozent in etwa auf dem Niveau der beiden Vorjahre. Die Prognose beinhaltet den Angaben zufolge auch Effekte aus der Konsolidierung von Destaco inklusive voraussichtlicher Kosten für die Integration der Amerikaner.
Bereits im Juli hatte der Zulieferer den Anteil an seinem Partner Cultraro auf 60 Prozent erhöht, die Marke agiert mit eigenem Namen nun unter dem Stabilus-Dach. Mitte Oktober hatte Stabilus dann den Zukauf des auf Industrieautomation spezialisierten US-Unternehmens Destaco für 680 Millionen Dollar verkündet, mit dem das eigene Industriegeschäft gestärkt werden soll. Der Deal soll im ersten Halbjahr abgeschlossen werden. Zudem steckt der Konzern in seinem Hauptwerk in Koblenz rund zehn Millionen Euro in die Modernisierung und Automatisierung. Dabei sollen früheren Angaben zufolge bis 2025 rund 150 Stellen wegfallen, vor allem in der Produktion./mne/niw/men