FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Seit Freitagnachmittag steht der Euro unter Druck. Auslöser ist ein starker Dollar, der wegen rückläufiger Zinssenkungserwartungen an die US-Notenbank Fed aufwertet. Am Freitag hatten robuste Zahlen vom Arbeitsmarkt den Dollar beflügelt, am Montag kamen Bemerkungen von US-Notenbankchef Jerome Powell hinzu. Der Fed-Vorsitzende hatte am Wochenende im US-Fernsehen seine Haltung bekräftigt, wonach rasche Zinssenkungen derzeit nicht zu erwarten sind. Man benötige mehr Belege für eine nachhaltig sinkende Inflation, lautete die Begründung.
Konjunkturdaten aus der Eurozone fielen zum Wochenstart etwas besser aus, der Euro konnte davon jedoch nicht nennenswert profitieren. Nach Zahlen von S&P Global hellte sich die Unternehmensstimmung im Januar auf, während der Konjunkturindikator von Sentix für Februar den vierten Anstieg in Folge aufwies. Sentix relativierte allerdings, der Erholungsprozess verlaufe zäh. "Der negative Konjunktursog für die Eurozone kommt vor allem aus Deutschland."
Der Führungswechsel an der Notenbankspitze in der Türkei wurde an den Märkten nüchtern hingenommen. Am Wochenende war die Notenbankchefin Hafize Gaye Erkan wegen des Vorwurfs der Vetternwirtschaft zurückgetreten und durch den bisherigen Vizechef Fatih Karahan ersetzt worden. Offenbar wird Karahan zugetraut, die straffe Linie seiner Vorgängerin fortzuführen. Erkan war nur etwas mehr als ein halbes Jahr im Amt, hatte sich aber im Gegensatz zu ihren Vorgängern mit kräftigen Zinsanhebungen entschieden gegen die hohe Inflation gestemmt./bgf/jsl/men