FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Konjunkturdaten aus Deutschland fielen positiv aus, konnten dem Euro aber keinen nennenswerten Auftrieb verleihen. Die Konjunkturerwartungen des Mannheimer ZEW-Instituts hellten sich im Februar den siebten Monat in Folge auf und markieren damit den höchsten Stand seit einem Jahr. ZEW-Chef Achim Wambach erklärte den Zuwachs mit der Erwartung, dass die EZB ihre Leitzinsen bald senken dürfte. Niedrigere Zinsen vergünstigen Kredite und schieben somit die Wirtschaft an.
Unter Druck stand dagegen der Schweizer Franken. Im Gegenzug legten Euro und Dollar jeweils ein halbes Prozent zur Währung der Eidgenossen zu. Auslöser waren neue Inflationsdaten, die deutlich niedriger ausfielen als erwartet. Die Erwartung auf baldige Zinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank SNB zogen darauf hin an, was wiederum den Franken belastete.
Ein gegenteiliges Bild bot das britische Pfund, das zu Euro und Dollar zulegen konnte. Ausschlaggebend waren neue Zahlen vom Arbeitsmarkt, der sich weiter von seiner robusten Seite zeigte. Die Arbeitslosigkeit ging zurück, während sich der Lohnauftrieb zwar abschwächte, aber nicht so deutlich wie von Experten erwartet. Die Entwicklung könnte Auswirkungen auf die Geldpolitik der Bank of England haben, von der ebenfalls Zinssenkungen erwartet werden. Ein solider Jobmarkt mit steigenden Löhnen spricht jedoch eher für ein vorsichtiges Vorgehen der Währungshüter.
Am Nachmittag richtet sich die Aufmerksamkeit auf die USA. Dort werden neue Inflationsdaten erwartet, die mitentscheidend für die Geldpolitik der Notenbank Federal Reserve sind. Auch von der Fed werden geldpolitische Lockerungen erwartet, allerdings sind Zeitpunkt und Ausmaß unklar. Je nachdem, wie deutlich sich die Teuerung abschwächt, dürften sich die Wetten auf künftige Zinssenkungen entwickeln. Derzeit wird an den Märkten eine erste Lockerung auf der übernächsten Notenbanksitzung Anfang Mai für möglich gehalten./bgf/jkr/stk