FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Gabelstaplerhersteller Kion
Genauere Angaben, um welche Einmaleffekte es sich handelt, wollte ein Konzernsprecher auf Nachfrage nicht geben. Für UBS-Analyst Sven Weier barg die Mitteilung keine großen Überraschungen. Er vermutete als Grund für die vorzeitige Veröffentlichung der Zahlen einen Zusammenhang mit der im Dezember von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (Bafin) erhobenen Strafe über 280 000 Euro. Diese wurde erhoben, da Kion es versäumt hatte, Insider-Informationen zu veröffentlichen.
Im vierten Quartal lag der Konzerngewinn bei 83 Millionen Euro und fiel damit schwächer aus als von Fachleuten erwartet. Insbesondere im Automationsgeschäft Supply Chain Solutions (SCS) von Kion läuft es nach wie vor nicht rund. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebit) dürfte 2023 bei 44 Millionen Euro liegen, hieß es weiter. Damit bliebe der Geschäftsteil sowohl hinter den Erwartungen der Analysten als auch der Prognose des Managements zurück. Konzernlenker Rob Smith hatte eigentlich mindestens 55 Millionen Euro ausgerufen.
In dem Bereich bietet Kion beispielsweise automatisierte Lagertechnik wie Förder- und Sortiersysteme an. Doch zahlreiche Projekte sind in Verzug, gleichzeitig stottert die Konjunktur und so schwächelt die Nachfrage von wichtigen Kunden aus dem Online-Handel. Im vierten Quartal des vergangenen Jahres verdiente Kion in dem Segment im Tagesgeschäft 14 Millionen Euro. Es habe es einen Einmaleffekt zur Beendigung eines Kundenprojekts gegeben, hieß es in der Mitteilung von Donnerstag.
Der freie Mittelzufluss (Free Cashflow) des Konzerns fiel 2023 überraschend stark aus. Mit 715 Millionen Euro übertraf das Unternehmen die Markterwartungen. Die Dividende soll nach Angaben des Unternehmens in etwa so ausfallen wie erwartet. Die Marktschätzung liegt hier bei 0,74 Euro je Aktie. Damit wäre die Dividende deutlich höher als die für 2022 ausgeschütteten 0,19 Euro je Anteilschein, als die Folgen des Kriegs in der Ukraine für einen Ergebniseinbruch bei Kion gesorgt hatten. Aber das Dividendenniveau von 2021 bleibt für die Aktionäre weiterhin eine wohlige Erinnerung - damals hatte der Konzern 1,50 Euro je Aktie gezahlt. Das vollständige Zahlenwerk für das vergangene Jahr will der Vorstand am 29. Februar vorlegen./lew/ngu/men/he