FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro
Widersprüchliche Aussagen zur künftigen Geldpolitik kamen aus der EZB. Der französische Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau warnte davor, dass man die Zinsen auch zu spät senken könnte. Dabei ist seiner Einschätzung nach das Risiko, zu spät zu handeln, "mindestens" so groß wie verfrüht zu handeln. Vor einer zu frühen Lockerung warnte hingegen EZB-Direktorin Isabel Schnabel. Die Ausrichtung der Notenbank müsse straff bleiben, bis man zuversichtlich sein könne, dass die Inflation nachhaltig auf das Ziel von zwei Prozent falle.
Aufgrund der zuletzt rückläufigen Inflation im Euroraum werden von der EZB in diesem Jahr Zinssenkungen erwartet. Zeitpunkte und Ausmaß sind aber ungewiss. Fachleute rechnen mit einer ersten Zinssenkung im Euroraum gegen Mitte des Jahres.
Der Euro konnte seine deutlichen Kursgewinne vom Vortag verteidigen. Am Donnerstag hatten enttäuschende Daten vom US-Einzelhandel und ein überraschender Rückgang der US-Industrieproduktion die Spekulation auf eine baldige Zinssenkung in den Vereinigten Staaten verstärkt. Dies belastete den Dollar.
Am Nachmittag werden noch einige Konjunkturdaten aus den USA veröffentlicht. So stehen Zahlen zu den Erzeugerpreisen an. Zudem werden Daten zum Konsumklima der Universität von Michigan erwartet. Hier dürften vor allem die Inflationserwartungen der Verbraucher beachtet werden./jsl/bgf/jha/