FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Der Euro war am Nachmittag zeitweise unter Druck geraten, nachdem der Dollar zu allen wichtigen Währungen zugelegt hatte. Die Gemeinschaftswährung sank kurzzeitig bis auf 1,0732 Dollar, sie erholte sich aber rasch wieder. In den USA waren die Erzeugerpreise im Januar stärker gestiegen als erwartet. Diese wirken sich auch auf die Verbraucherpreise aus. Die Daten sprechen daher dafür, dass eine Zinssenkung in den USA eher später kommen wird. Beobachter erwarten angesichts der zuletzt ansonsten rückläufigen Inflation im weiteren Jahresverlauf Zinssenkungen. Niedrigere Zinsen belasten tendenziell eine Währung.
Widersprüchliche Aussagen zur künftigen Geldpolitik kamen aus der EZB. Der französische Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau warnte davor, dass man die Zinsen auch zu spät senken könnte. Dabei ist seiner Einschätzung nach das Risiko, zu spät zu handeln, "mindestens" so groß wie verfrüht zu handeln. Vor einer zu frühen Lockerung warnte hingegen EZB-Direktorin Isabel Schnabel. Die Ausrichtung der Notenbank müsse straff bleiben, bis man zuversichtlich sein könne, dass die Inflation nachhaltig auf das Ziel von zwei Prozent falle.
Aufgrund der zuletzt rückläufigen Inflation werden von der EZB in diesem Jahr Zinssenkungen erwartet. Zeitpunkte und Ausmaß sind aber ungewiss. Fachleute rechnen mit einer ersten Zinssenkung im Euroraum gegen Mitte des Jahres.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85605 (0,85635) britische Pfund, 161,88 (161,26) japanische Yen und 0,9491 (0,9484) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2005 Dollar gehandelt. Das waren zwei Dollar mehr als am Tag zuvor./jsl/bgf/nas