FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Am Dienstag vor einer Woche hatte der Euro stark darunter gelitten, dass sich der Preisauftrieb in den Vereinigten Staaten zu Jahresbeginn nur moderat abgeschwächt hatte. Damit erhielten die Hoffnungen, dass die US-Notenbank ihre Zinsen schnell senken wird, einen weiteren Dämpfer. Allerdings berappelte sich der Euro zuletzt wieder deutlich. Denn auch in der Eurozone sind schnelle Zinssenkungen noch nicht ausgemacht.
Indes hat sich der Lohnanstieg in der Eurozone zum Jahresende hin zwar abgeschwächt. Der Rückgang erfolgt aber auf hohem Niveau. Deutlich steigende Löhne können die Inflationsrate stark beeinflussen. Das Lohnwachstum in der Eurozone sei zwar stark geblieben, schrieb Volkswirt Jack Allen-Reynolds von Capital Economics. Diese Lohndaten werden die EZB jedoch seiner Ansicht nach nicht davon abhalten, die Leitzinsen im April zu senken - solange andere Indikatoren weiterhin auf einen nachlassenden Lohn- und Preisdruck hindeuten.
In China senkten die Banken ihre mittelfristigen Kreditzinsen derweil. Die fünfjährige Loan Prime Rate, ein für die Immobilienwirtschaft wichtiger Durchschnittszins, sinkt um 0,25 Prozentpunkte auf 3,95 Prozent. Der einjährige Kreditzins liegt dagegen stabil auf 3,45 Prozent. Die niedrigeren Zinsen sollen helfen, den angeschlagenen Häusermarkt und die schwächelnde Gesamtwirtschaft zu unterstützen.
Gleichwohl wirft die Zinssenkung in China ein Schlaglicht auf die aktuelle Schwäche der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, die auch negativ in die Region ausstrahlt. So verdüstern sich die konjunkturellen Aussichten für Malaysia ebenfalls, dessen größter Handelspartner China ist. Damit fiel der malaysische Ringgit zum US-Dollar auf den tiefsten Stand seit 1998. Seinerzeit war Malaysia in den Strudel der Asienkrise geraten. Zuletzt kostete ein Dollar 4,8 Ringgit./la/jsl/mis