FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Aktien von Dürr
Nachdem sie zum Auftakt noch knapp unter die 20-Euro-Marke gefallen waren, standen sie zuletzt mit 3,9 Prozent im Plus bei 20,84 Euro. Durchwachsene Resultate nebst Ausblick hatten den Anlegern zunächst die Orientierung erschwert, bevor eine Erholung einsetzte.
Händler waren sich in ersten Kommentaren uneinig über das Gesamtbild der Zahlen: Ein Börsianer sprach von einem guten vierten Quartal, ein anderer dagegen von einem schwachen Jahresviertel. Dabei habe der zuletzt "sichere Hafen", das Kerngeschäft mit Lackier- und Endmontageanlagen, geschwächelt. Robust seien zwar die Geschäfte der Holzmaschinen-Tochter Homag, dort drohe es aber das letzte gute Quartal zu werden.
Durchwachsen waren auch die ersten Urteile zum Ausblick auf 2024. Gemessen am Mittelwert der Zielspanne könnten die Konsensschätzungen für den bereinigten operativen Gewinn (Ebit) um fünf Prozent sinken, sagte ein Händler. Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank bezeichnete den Ausblick indes als verhalten optimistisch angesichts einer prognostizierten, sinkenden Auslastung bei Homag.
Lobende Worte hatte Rothenaicher für den Freien Barmittelfluss aus dem vergangenen Jahr übrig, der gut ausgefallen sei. Seiner Meinung nach ist vor diesem Hintergrund die schlechte Kursentwicklung seit einer Gewinnwarnung im Oktober übertrieben. Davon hätten sich die Aktien bis heute nicht erholt, fügte der Experte hinzu. Er bestätigte daher seine bisherige Kaufempfehlung, obwohl er seine Schätzungen für die Ergebnisse 2024 reduzieren müsse.
Im Oktober hatte die Gewinnwarnung von Dürr mit dem Einbruch auf ein Tief seit Mai 2020 eine deutliche Kurslücke aufgerissen. Im Januar sah es zwar zeitweise so aus, als ob diese mit einer Rückkehr bis an die 23-Euro-Marke geschlossen werden könnte. Seither ging es aber wieder bergab, mit mehreren Rückfällen bis unter die 20 Euro. Trotz der Erholung am Dienstag bleibt Dürr 2024 mit minus 2,5 Prozent ein SDax