Tarifverhandlungen für Uniklinik Gießen und Marburg werden
MARBURG/GIESSEN (dpa-AFX) - Nach drei bisher ergebnislosen Runden werden die Tarifverhandlungen für die nicht-ärztlichen Beschäftigten des Uniklinikums Gießen und Marburg an diesem Mittwoch (11.00 Uhr) in Gießen fortgesetzt. Die Gewerkschaft Verdi pochte bereits vor Beginn der Gespräche auf ein verbessertes Angebot für die rund 7000 Beschäftigten. Parallel zu den Verhandlungen rief sie zudem zu Warnstreiks an beiden Standorten des Klinikums auf.
Verdi-Gewerkschaftssekretär Fabian Dzewas-Rehm erklärte, das aktuelle Angebot könne eine Basis für weitere Verhandlungen sein, der Arbeitgeber müsse sich aber weiter bewegen, um zu einer Lösung des Tarifkonflikts zu kommen. In der vierten Runde werde "auf jeden Fall eine Entscheidung fallen", sagte Dzewas-Rehm: Falls kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt werde, könne es auch zu einem längeren Streik kommen. Laut Dzewas-Rehm wollen sich begleitend zu den Gesprächen am Mittwoch rund 200 bis 300 Teamdelegierte aus verschiedenen Arbeitsbereichen in Gießen einfinden und über den Fortgang beraten. "Die Kolleg*innen kennen ihre Macht und sind bereit, für weitere Verbesserungen zu kämpfen", so der Gewerkschafter.
Verdi fordert für die rund 7000 nicht-ärztlichen Beschäftigten des privatisierten Uniklinikums elf Prozent mehr Lohn, mindestens jedoch 600 Euro mehr. Die Geschäftsführung des Klinikums hatte zuletzt unter anderem neben einer Inflationsprämie eine Entgelterhöhung um einen sogenannten Sockelbetrag ab 1. Juni dieses Jahres von 200 Euro sowie eine weitere tarifliche Steigerung um 5,5 Prozent - mindestens aber 340 Euro durch beide Tabellenerhöhungen zusammen - zum 1. Januar 2025 geboten. Zudem hatte sie die Belegschaft aufgefordert, nicht zu streiken, sondern am Verhandlungstisch zu einer Lösung zu kommen./csc/DP/zb