UNTERFÖHRING (dpa-AFX) - Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1
Die Unsicherheit bei den Verbrauchern und Verbraucherinnen und die damit verbundene Zurückhaltung der Werbeindustrie hätten vor allem das erste Halbjahr 2023 geprägt, erklärte ProSiebenSat.1. Im Schlussquartal seien die Umsätze gestiegen. Im Gesamtjahr sank der Konzernerlös jedoch - wie ProSiebenSat.1 bereits mitgeteilte hatte - um 7,5 Prozent auf 3,85 Milliarden Euro.
Neben rückläufigen TV-Werbeerlösen trugen auch der Verkauf des US-Produktionsgeschäfts der Red Arrow Studios und der Umsatzrückgang bei den Datingplattformen der Parship-Gruppe dazu bei. Gewachsen seien die Erlöse im digitalen Werbegeschäft, das auch die Streaming-Plattform Joyn umfasst, und das Geschäft der Vergleichsplattform Verivox und der Online-Parfümerie Flaconi. Das bereinigte Betriebsergebnis des Konzerns fiel um 15 Prozent auf 578 Millionen Euro. Auch diese Kennziffer war bereits bekannt.
Um ins Kerngeschäft Unterhaltung zu investieren und profitabel zu werden, hält ProSiebenSat.1 auch nach Käufern für einige seiner Internetläden Ausschau. Vorstandschef Bert Habets sagte, "dass wir die Möglichkeiten prüfen, Wert aus unseren nicht zum Kerngeschäft gehörenden Beteiligungen zu generieren - sofern es das Marktumfeld zulässt".
Die vor einem Jahr vorgestellte Strategie "mit Joyn im Zentrum zahlt sich nun aus. Das zeigt die positive Entwicklung, vor allem im vierten Quartal", sagte Habets. Mit 6,3 monatlichen Millionen Nutzern im Schlussquartal habe Joyn einen Rekord markiert. Ziel sei es, die Nutzung mit zweistelligen Wachstumsraten pro Jahr zu steigern. Dabei setzt ProSiebenSat.1 auf ein kostenfreies Angebot und mehr lokale und Live-Inhalte, zulasten von Filmen und Serien aus Hollywood. «In diesem Bereich investieren wir 2024 deutlich mehr.» Exklusive Inhalte seien der Treiber, um die Reichweite im klassischen TV und bei den digitalen Angeboten besser zu Geld zu machen.
Finanzvorstand Martin Mildner sagte: "Nach einem erfolgreichen Jahresendspurt sind wir gut ins neue Geschäftsjahr gestartet. Wir haben 2023 wichtige Weichen gestellt, um wieder zu wachsen."/rol/ngu/zb