FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Adidas-Aktien
Experten sahen positive wie negative Aspekte in den Details des finalen Jahresberichts, mit dem Adidas die vorab veröffentlichten Eckdaten bestätigte. Trotz roter Zahlen im vergangenen Geschäftsjahr will der Sportartikelhersteller seinen Aktionären eine unveränderte Dividende von 0,70 Euro je Aktie zahlen. 2024 will der Konzern wieder zu Wachstum bei Umsatz und Betriebsergebnis zurückkehren. Die ebenfalls Ende Januar abgegebene Prognose wurde bestätigt.
Von der nicht erhöhten Prognose für 2024 zeigte sich Jefferies-Analyst James Grzinic ein wenig überrascht. Seine Kollegin Zuzanna Pusz von der UBS schrieb, einige Marktteilnehmer hätten sich vielleicht etwas anderes erhofft angesichts des angelaufenen Verkaufs von Yeezy-Produkten aus der beendeten Partnerschaft mit dem Rapper Kanye West. Laut Grzinic verlief dieser zuletzt kostendeckend.
Grzinic zufolge ist die durchschnittliche Markterwartung zum diesjährigen operative Ergebnis zwar seit Ende Januar gesunken, doch der Erwartungsschnitt liege mit knapp 850 Millionen Euro immer noch deutlich über dem Unternehmensziel von rund 500 Millionen Euro.
Skeptische Stimmen gab es am Mittwoch auch zur Perspektive am wichtigen US-Markt, an dem sich laut dem Baader-Experten Volker Bosse ein Umsatzrückgang abzeichne. JPMorgan-Analystin Olivia Townsend lobte hingegen Aussagen zum ersten Quartal, ein starkes Abschneiden im Schuhbereich und die Preisentwicklung. Schon im ersten Quartal zeichne sich bei Adidas Wachstum ab.
Townsends Fazit fiel mehrheitlich positiv aus. Sie erwähnte aber die gute Kursentwicklung der Aktien im vergangenen Monat, die das Kurspotenzial schmälere. Seit dem Zwischentief von Mitte Februar hatte die Adidas-Aktie in der Spitze vom Mittwoch mehr als 15 Prozent an Wert gewonnen. Mit einem Plus von knapp fünf Prozent seit dem Jahreswechsel liegt die Aktie 2024 aber nur im Mittelfeld des Dax./tih/nas/stw