KASSEL (dpa-AFX) - Der Düngerkonzern K+S
Im abgelaufenen Jahr hatte K+S anfangs noch von hohen Kalipreisen profitiert. Diese waren dann aber in einem zunehmend schwächeren Agrarmarktumfeld rasch gefallen. Lohr musste in der Folge bei den Jahreszielen zurückrudern.
Am Ende erreichte der MDax-Konzern bei einem Rückgang des Jahresumsatzes um fast ein Drittel auf knapp 3,9 Milliarden Euro einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 712 Millionen Euro. Das ist mehr, als Analysten laut den vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Schätzungen im Mittel erwartet hatten. 2022 hatte K+S noch einen operativen Gewinn von 2,4 Milliarden Euro eingefahren. Der bereinigte Überschuss fiel 2023 von fast 1,5 Milliarden auf 162 Millionen Euro.
Für 2024 kalkuliert Lohr mit einem operativen Ergebnis von 500 bis 650 Millionen Euro. Hier liegt die mittlere Analystenschätzung unter der Mitte der Spanne. Das untere Ende der Bandbreite basiert laut K+S auf der Annahme, dass die Kalipreise in Übersee nicht steigen und in Europa dafür fallen. Mit Blick aufs obere Ende werde ein Preisanstieg in Übersee in der Frühjahrssaison sowie in weiterhin gutes Preisniveau in Europa unterstellt. Etwas Rückenwind kommt zudem von einer Entspannung der Lage in puncto Energie- und Frachtkosten.
Der um Sondereffekte bereinigte freie Finanzmittelfluss soll 2024 derweil mindestens ausgeglichen sein, nachdem er im vergangenen Jahr um zwei Drittel auf 311 Millionen Euro gefallen war.
Dieser bereinigte Free Cashflow ist wichtig für die Dividende. Denn die Nordhessen haben sich seit Herbst auf die Fahne geschrieben, jedes Jahr 30 bis 50 Prozent davon auszuschütten. Für 2023 sollen die Aktionäre 0,70 Euro je Anteilsschein erhalten - nach einem Euro im vergangenen Jahr.
Auf den Finanzmittelfluss drücken 2024 voraussichtlich auch erneut hohe Investitionen von insgesamt rund 550 Millionen Euro. So steckt K+S weiter viel Geld ins Werk Werra: Das Projekt "Werra 2060" soll die Laufzeit des Werkes verlängern. Zudem will K+S mehr gewinnträchtigere Spezialprodukte herstellen und die Menge von Produktionsabwässern senken. Zudem fährt der Konzern die Produktion im noch jungen kanadischen Werk Bethune weiter noch, was ebenfalls Geld kostet. Dort sind laut Vorstandschef Lohr derzeit mehr als 50 Prozent der möglichen Kapazität erreicht./mis/stw/jha