FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Donnerstag gefallen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Belastet wurde der Rentenmarkt vor allem durch US-Preisdaten. Die Erzeugerpreise sind im Februar stärker als erwartet gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhten sie sich um 1,6 Prozent. Analysten hatten im Schnitt lediglich 1,1 Prozent erwartet. Die Erzeugerpreise beeinflussen auch die Verbraucherpreise, an denen die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik ausrichtet.
Zudem gingen auch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe unerwartet zurück. Der weiter robuste Arbeitsmarkt erschwert den Kampf gegen die Inflation. Die US-Notenbank Fed entscheidet in der kommenden Woche über ihren Leitzins. Es wird erneut mit stabilen Zinsen gerechnet. Im Jahresverlauf werden angesichts der tendenziell sinkenden Inflation aber Lockerungen erwartet. Die neuen Daten sprechen eher gegen rasche Zinssenkungen.
Entscheidende Impulse gab es am Vormittag kaum. Griechenlands Notenbankchef Yannis Stournaras sprach sich für zwei Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) noch vor der Sommerpause aus. Er gilt als Befürworter einer lockeren geldpolitischen Linie. Seine Äußerungen sind daher nicht besonders überraschend. Am Anleihemarkt gab es keine nachhaltige Reaktion.
Angesichts fallender Inflationsraten steuert die EZB auf eine Lockerung ihrer Geldpolitik zu. Derzeit wird an den Finanzmärkten eine erste Zinssenkung für Juni erwartet. Als besonders wichtig gelten die laufenden Lohnverhandlungen, da von ihnen zusätzliche Inflationsrisiken ausgehen können. Viele EZB-Vertreter wie Präsidentin Christine Lagarde hatten zuletzt darauf verwiesen./jsl/jha/