FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Belastet wurde der Euro zum einen durch den aufwertenden US-Dollar. Zwar steuert die amerikanische Zentralbank Fed weiter auf eine Lockerung ihrer straffen Geldpolitik zu, wie nach der Fed-Zinssitzung am Mittwochabend deutlich wurde. Die Währungshüter scheinen es damit aber nicht allzu eilig zu haben. An den Finanzmärkten wird mit einer ersten Lockerung nicht vor dem Sommer gerechnet.
Hinzu kamen am Vormittag schwache Umfrageergebnisse aus der französischen Wirtschaft. Unterstützt wurde der Euro dagegen durch bessere Zahlen aus Deutschland und der Eurozone. Im Währungsgebiet stieg die von S&P Global erhobene Unternehmensstimmung auf den höchsten Stand seit einem dreiviertel Jahr. Die Geschäftstätigkeit habe sich nahezu stabilisiert, kommentierte S&P das Umfrageresultat.
Unter erhöhten Druck geriet der Schweizer Franken. Zum Euro fiel die Währung der Eidgenossen auf den tiefsten Stand seit vergangenen Sommer. Auslöser war der Zinsentscheid der Schweizer Notenbank SNB, die ihren Leitzins zur Überraschung vieler Experten bereits jetzt reduzierte. Die Zentralbanker verwiesen auf die rückläufige Inflation im Land. Fachleute rechnen mit weiteren Zinsschritten nach unten, weil die Teuerungsrate mittlerweile klar unter dem Inflationsziel der SNB liegt.
Kursverluste erlitt auch das britische Pfund. Die Notenbank des Vereinigten Königreichs hielt wie zuletzt auch die US-Zentralbank und die EZB an ihrer straffen Linie fest. Notenbankchef Andrew Bailey erklärte, man sei noch nicht an dem Punkt angelangt, an dem die Zinsen gesenkt werden könnten - man bewege sich aber in die richtige Richtung.
Zu wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85678 (0,85438) britische Pfund, 164,96 (164,54) japanische Yen und 0,9766 (0,9658) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2169 Dollar gehandelt. Das waren 17 Dollar weniger als am Vortag./bgf/jsl/mis