BREMEN (dpa-AFX) - Der Wind- und Solarparkentwickler und -betreiber Energiekontor
Die Aktien steuerten am Gründonnerstag mit prozentual zweistelligen Kursverlusten auf das Zwischentief von März 2023 zu. Die Papiere sackten am Morgen um fast 13 Prozent auf 62,10 Euro ab. Im laufenden Jahr liegt der Abschlag nun bei rund einem Viertel. Warburg-Analyst Jan Bauer lobte zwar die Rekordergebnisse für das vergangene Jahr. Der Ausblick enttäusche aber auf den ersten Blick.
Das Ergebnis vor Steuern dürfte "spürbar" unter dem des Vorjahres liegen, teilte das Unternehmen in Bremen mit. Energiekontor zielt dabei auf lediglich 30 bis 70 Millionen Euro ab, was unter der Marktschätzung von 79,6 Millionen Euro liegt. Im vergangenen Jahr hatte das im Nebenwerte-Index SDax notierte Unternehmen noch 95,5 Millionen Euro erreicht. Warburg-Analyst Bauer hatte für das laufende Jahr mit einem Vorsteuerergebnis von gar 90 Millionen Euro gerechnet.
Wegen des schwierigen Marktumfeldes erwartet die Gesellschaft die Inbetriebnahme der meisten sich derzeit im Bau befindlichen Projekte für die beiden Folgejahre, erklärte Energiekontor. Das Ergebnispotenzial dürfte sich daher erst 2025 und 2026 entfalten. Zudem hat das Unternehmen bereits Ende vergangenen Jahres einen Windpark in Großbritannien verkauft und dies schon 2023 verbucht.
Den Großteil des Vorsteuergewinns erwartet Energiekontor dabei aus weiteren Projektverkäufen in Großbritannien. Der dort zuständige Übertragungsnetzbetreiber verkündete jedoch kürzlich mögliche Verzögerungen beim Ausbau der überregionalen Netze, wie der Konzern weiter mitteilte. Deshalb könnten auch an dieser Stelle potenzielle Ergebnisverschiebungen nicht ausgeschlossen werden. Eventuelle Ergebnisverschiebungen würden allerdings in den Geschäftsjahren 2025 und 2026 zum Tragen kommen. An seinem Ziel, bis 2028 ein Vorsteuerergebnis von rund 120 Millionen Euro zu erreichen, hält der Konzern daher fest.
Im vergangenen Jahr stieg das Vorsteuerergebnis von 62,9 Millionen auf 95,5 Millionen Euro und erreichte damit das obere Ende der Unternehmensprognose. Energiekontor hatte Mitte Dezember nach dem Verkauf des britischen Windparks den Ergebnisausblick angehoben. Das Konzernergebnis erhöhte sich um 87 Prozent auf 83,3 Millionen Euro dank einer niedrigen Steuerquote überproportional. Aktionäre sollen mit 1,20 Euro eine um 20 Cent höhere Dividende erhalten./nas/men/mis