HAMBURG (dpa-AFX) - Das Thema Nachhaltigkeit rückt bei Reedereien stärker in den Fokus. Bei ihren Neubauten setzen sie unter anderem auf alternative Treibstoffe. So nimmt Tui
Ein weiterer Neubau, der im Winter 2024/25 die Fahrt aufnehmen soll, wird laut Tui Cruises mit Flüssiggas (LNG) betrieben. Aida Cruises hat nach eigenen Angaben mit der "AIDAnova" und "AIDAcosma" bereits zwei LNG-Kreuzfahrtschiffe in Betrieb. MSC Cruises baut seine neuen Schiffe ebenfalls für den Betrieb mit Flüssiggas. Sie könnten außerdem für den Betrieb mit grünem Methanol nachgerüstet werden, berichtete Sprecher Dominik Gebhard.
Auch die Stromversorgung der Schiffe an ihren Liegeplätzen beschäftigt die Reedereien. Wenn kein Landstrom bezogen wird, müssen die Schiffsmotoren im Hafen weiterlaufen und verursachen neben Emissionen auch Lärm. MSC Cruises hat nach eigenen Angaben 59 Prozent seiner Schiffe für die Landstromnutzung ausgebaut, bis Jahresende sollen es 72 Prozent sein. Tui Cruises will in den kommenden beiden Jahren drei neue Schiffe in die "Mein-Schiff"-Flotte aufnehmen, die alle landstromfähig sein sollen. Nach Angaben des Unternehmens wurden auch fünf der sechs Schiffe aus der Bestandsflotte nachgerüstet.
An den deutschen Häfen geht der Landstromausbau ebenfalls voran. In Hamburg und Kiel gingen 2023 jeweils neue Anlagen in Betrieb, Bremerhaven will zum Herbst 2025 den ersten Landstromanschluss für Kreuzfahrtschiffe anbieten. Entscheidender Treiber bei dem Thema ist die EU, die in allen wichtigen Häfen bis 2030 eine Landstromversorgung verlangt.
Bis 2050 soll die Kreuzfahrtbranche nach Willen des Weltreederverbands ICS klimaneutral sein. Klimaschützern geht das zu langsam. Die Umweltorganisation Nabu kritisierte im Herbst, dass die Emissionen der gesamten Branche zuletzt sogar weiter anstiegen. Beim Thema Landstrom nehme Deutschland aber eine positive Vorreiterrolle ein./rgr/DP/he