FRANKFURT (dpa-AFX) - Neue Hiobsbotschaften von Varta
Vom Börsendienst Stock3 hieß es, bei der Varta-Aktie sei nicht nur der Saft raus, sondern die Batterie sei mittlerweile ausgelaufen und habe das Gerät in Mitleidenschaft gezogen. "Die Rettung könnte für Bestandsaktionäre äußerst schmerzhaft werden. Auch tiefe einstellige Kurse dürfen jetzt nicht mehr verwundern."
Varta war im Herbst 2017 an die Börse gegangen. Der Ausgabepreis lag damals bei 17,50 Euro je Aktie. Was folgte, war ein - wenn auch nicht ruckelfreier - Aufwärtstrend bis auf mehr als 180 Euro Anfang 2021. Getragen wurde der steile Anstieg vom Boom bei Lithium-Ionen-Knopfzellen für kabellose Kopfhörer. Doch die Konkurrenz nahm zu, und die Nachfrage schwächelte. Zudem verschlang Vartas Entwicklung einer eigenen Elektroauto-Batteriezelle V4Drive reichlich Geld.
Wegen der zahlreichen Probleme hatte sich Varta 2023 mit Banken und seinem Mehrheitseigner auf einen weitreichenden Umbau geeinigt. Gleichwohl musste der Konzern seine Jahresprognosen 2023 mehrfach senken. Anfang 2024 wurde das Unternehmen auch noch Opfer eines Hacker-Angriffs. Der folgende Stillstand der Produktion kostete Varta ebenfalls viel Geld.
In Summe warfen der Einbruch der Nachfrage, billige Angebote der Konkurrenz aus Asien und der Cyberangriff das Unternehmen bei seiner Sanierung deutlich zurück. Der Vorstand verhandelt nun mit den Geldgebern über eine Lösung./mis/ajx/stw/stk