FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Freitag deutlich zugelegt. Bis zum Nachmittag stieg der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Der Zinsunterschied zwischen der Eurozone und den USA dürfte künftig wachsen. Während die Europäische Zentralbank (EZB) auf eine erste Zinssenkung im Juni zusteuert, scheint die US-Notenbank Fed mit einer Lockerung ihrer straffen Geldpolitik noch abwarten zu wollen. Ausschlaggebend ist die höhere und zähe Inflation in den Vereinigten Staaten sowie die robustere Verfassung der dortigen Konjunktur.
"Wenn die Konjunkturunterschiede zwischen Europa und den USA so groß werden wie gegenwärtig, dann kann auch die Geldpolitik temporär auseinandergehen, wobei sich mittelfristig die europäische Wirtschaft den Kräften der US-Märkte nicht ganz entziehen kann", kommentierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Nach einer Zinssenkung im Juni dürfte in der Eurozone laut Kater im Herbst ein weiterer Schritt folgen. Die Erwartungen sinkender Zinsen stützte die Kurse.
In den USA sind die Zinssenkungserwartungen hingegen merklich gedämpft worden. Die am Nachmittag veröffentlichten Konjunkturdaten bestätigten das Bild einer hartnäckigen Inflation in den Vereinigten Staaten. So sind im April die Inflationserwartungen der US-Verbraucher laut einer Umfrage der Universität von Michigan gestiegen. Zudem haben die Einfuhrpreise im Februar deutlicher als erwartet zugelegt./jsl/he