FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Die am Vormittag veröffentlichten Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten stützten den Euro etwas, nachdem er zunächst ein wenig gefallen war. Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW ist im April auf den höchsten Stand seit gut zwei Jahren gestiegen. Der Anstieg war auch stärker als von Volkswirten erwartet.
"Eine sich erholende Weltwirtschaft hebt die Erwartungen für Deutschland", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. Er verweist auch auf die erwartete Aufwertung des US-Dollar zum Euro. Eine schwächere Währung kommt in der Regel dem Außenhandel zugute, da sie Ausfuhren wechselkursbedingt vergünstigt.
Zuletzt hatten robuste Konjunkturdaten aus den USA den Dollar gestützt und den Euro belastet. "Sie untermauern das am Markt vorherrschende Bild, dass die US-Wirtschaft besser performt als die der Eurozone", erklärte Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank.
Unterdessen ist im März die Industrieproduktion in den USA erneut zum Vormonat gestiegen. Der Zuwachs lag jedoch im Rahmen der Erwartungen. Robuste Konjunkturdaten hatten zuletzt die Erwartung gedämpft, dass die US-Notenbank Fed ihre Leitzinsen bald senken könnte. Dies hatte den Dollar gestützt.
Finnlands Notenbankchef Olli Rehn bestätigte unterdessen die Erwartung, dass die EZB ihre Geldpolitik im Juni lockern könnte. Er verwies aber auch auf Unsicherheiten für dieses Szenario, insbesondere die vielen geopolitischen Risiken und die damit verbundene Gefahr steigender Inflationsraten. Auch Analysten hatten zuletzt vermehrt darauf hingewiesen, dass eine weitere Eskalation im Nahen Osten die Rohölpreise treiben und die Inflation beschleunigen könnte.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85440 (0,85405) britische Pfund, 164,54 (164,05) japanische Yen und 0,9712 (0,9725) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2370 Dollar gehandelt. Das waren etwa 13 Dollar weniger als am Vortag./jsl/bgf/nas