AMSTERDAM (dpa-AFX) - Die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway
Die Unlust der Kunden auf Essensbestellungen bremste den Konzern im ersten Quartal deutlich aus. Wie der Lieferdienst am Mittwoch in Amsterdam mitteilte, rutschte die Zahl aller Bestellungen des Konzerns im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent auf 214,2 Millionen ab. Die Zahl der Bestellungen etwa von Pizza, Döner und Sushi lag damit etwas unter dem, was Analysten im Schnitt erwartet hatten.
Dabei könnten den Kunden schrittweise eingeführte Gebühren den Appetit zumindest zum Teil verdorben haben. Neben den altbewährten Zusatzkosten für die Lieferung stellt Just Eat Takeaway seinen Bestellern mittlerweile auch sogenannte Servicegebühren zur Deckung der eigenen Kosten in Rechnung. Als neueste Idee zur Profitabilitätssteigerung führte Just Eat Takeaway zuletzt eine Transaktionsgebühr beim Bezahlen mit bestimmten Zahlungsmethoden, etwa PayPal, ein.
Der Bruttotransaktionswert (GTV) des Konzerns gab im ersten Quartal dennoch um zwei Prozent auf knapp 6,6 Milliarden Euro nach. Mit der Kennziffer misst Just Eat Takeaway den Gesamtwert aller Bestellungen inklusive Steuern, Trinkgelder und Konsumentengebühren. Nordamerika herausgerechnet, ergibt sich ein Plus von 4 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro.
Neben Nordamerika bereitet Just Eat Takeaway die Region "Südeuropa, Australien und Neuseeland" Sorgen. Am Dienstag hatte der Konzern bereits verkündet, sich aus Neuseeland zurückziehen zu wollen. Bislang machen die Problemregionen in Summe rund 40 Prozent aller Bestellungen aus. Bernstein-Analyst William Woods begrüßte die Entscheidung des Managements, schwierige Märkte zu verlassen.
Das Jahresziel eines bereinigten operativen Gewinns von rund 450 Millionen Euro behielt der Vorstand bei. Details zur aktuellen Gewinnentwicklung wird es allerdings erst mit den Halbjahreszahlen geben.
Zudem soll der Bruttotransaktionswert (GTV) außerhalb Nordamerikas und bei konstanten Wechselkursen um zwei bis sechs Prozent zulegen. Der Wettbewerber Delivery Hero