FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
In der laufenden Woche hat sich der Euro nur wenig von der Stelle bewegt. Nach deutlichen Verlusten in der Vorwoche notiert er aktuell in der Nähe seines niedrigsten Stands seit November. Ausschlaggebend für die Schwäche ist die Erwartung einer wachsenden Zinsdifferenz zwischen der Eurozone und den USA: Während die EZB auf eine baldige geldpolitische Wende mit sinkenden Zinsen zusteuert, dürfte sich die US-Notenbank damit noch Zeit lassen.
Entsprechend hatte sich am Dienstagabend Fed-Chef Jerome Powell geäußert. Angesichts des robusten Arbeitsmarkts und der zähen Inflation sei eine straffe Geldpolitik weiterhin angemessen, sagte er in einer Diskussionsrunde. Aktuell werden an den Finanzmärkten bis Jahresende knapp zwei Zinssenkungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte erwartet. In den vergangenen Wochen sind die Erwartungen deutlich gefallen: Anfang des Jahres war noch mit etwa sechs Reduzierungen gerechnet worden.
Inflationsdaten aus der Eurozone bestätigten am Vormittag den Trend rückläufiger Inflationsraten. Sie bewegten am Devisenmarkt aber kaum, weil die Zahlen aufgrund einer vorherigen Veröffentlichung bereits bekannt waren. Mit 2,4 Prozent liegt die Inflation nicht mehr weit entfernt von der Zielrate der EZB, die mittelfristig zwei Prozent anpeilt. Derzeit wird fest mit einer ersten Zinssenkung der Notenbank im Juni gerechnet.
Am Abend veröffentlicht die Federal Reserve ihren Konjunkturbericht "Beige Book". Größere Marktbewegungen löst der Bericht in der Regel nicht aus. Dennoch dürften Anleger auf Informationen zur Konjunkturlage und Preisentwicklung achten.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85400 (0,85440) britische Pfund, 164,54 (164,54) japanische Yen und 0,9693 (0,9712) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2394 Dollar gehandelt. Das waren etwa 12 Dollar mehr als am Vortag./bgf/jsl/he