GÖTTINGEN (dpa-AFX) - Der Biotechnologie-Zulieferer Sartorius
Die Aktie geriet dennoch deutlich unter Druck. Mit einem Abschlag von über zehn Prozent fiel die Sartorius-Aktie unter 300 Euro auf den tiefsten Stand im laufenden Jahr. Sie war damit auch größter Verlierern im Dax
UBS-Analyst Matthew Weston war vor allem von der Entwicklung der Bioprocess-Sparte enttäuscht. Hier bietet Sartorius beispielsweise Produkte für biopharmazeutische Kühlung an, wie Gefriercontainer und Auftausysteme. Nicht nur der Umsatz habe unter den Erwartungen gelegen, schrieb Weston, sondern die Aufträge seien hier zurückgegangen, anstatt gestiegen.
Im Gesamtkonzern legte der Auftragseingang dagegen wechselkursbereinigt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp zehn Prozent auf gut 826 Millionen Euro zu, wie das Unternehmen in Göttingen mitteilte. Der entsprechende Umsatz sank hingegen um 7,6 Prozent auf fast 820 Millionen Euro und fiel damit schlechter aus, als Analysten geschätzt hatten. Nominal lag das Minus bei 9,3 Prozent.
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank um 13,8 Prozent auf 234 Millionen Euro. Die entsprechende Marge ging von 30,1 auf 28,6 Prozent zurück und fiel damit besser als von Analysten erwartet aus. Hier hofft Konzernchef Kreuzburg im Gesamtjahr noch auf Rückenwind durch Kostensenkungen. Unter dem Strich verdiente Sartorius im ersten Quartal bereinigt um Sondereffekte mit 70 Millionen Euro 40 Prozent weniger als im Vorjahr.
Im Gesamtjahr soll der Umsatz im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich zulegen und die bereinigte operative Marge wieder auf etwas über 30 Prozent steigen. Im vergangenen Jahr war die Marge auf 28,3 Prozent zurückgegangen, nachdem sie 2022 noch bei 33,8 Prozent gelegen hatte und sich damit in Richtung des eigentlich für 2025 avisierten Ziels von 35 Prozent genähert hatte. Dieser Wert wird mittlerweile für 2028 angestrebt.
Dem Boom in der Corona-Pandemie war bei den Göttingern ein massiver Nachfrageeinbruch gefolgt, der die Geschäfte unerwartet lange hatte lahmen lassen und im vergangenen Jahr für einen Gewinneinbruch sorgte. Seit dem Ende des dritten Quartals 2023 belebt sich die Nachfrage aber wieder./lew/nas/jha/