FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Der Wochenstart fiel mit Blick auf relevante Wirtschaftsdaten ruhig aus. Die Verbraucherstimmung in der Eurozone hat sich im April etwas weiter verbessert, allerdings weniger deutlich als erwartet.
Ansonsten spielt die Geldpolitik weiterhin eine zentrale Rolle am Devisenmarkt. Aus den Reihen der EZB meldet sich am frühen Abend Präsidentin Christine Lagarde zu Wort. Sie hält eine Vorlesung an der Yale University. Wegen der rückläufigen Teuerung steuern die europäischen Währungshüter auf eine erste Zinssenkung zu, die aktuell für Juni erwartet wird.
Laut Frankreichs Zentralbankchef Francois Villeroy de Galhau dürfte die Unsicherheit am Ölmarkt die EZB nicht von einer ersten Zinssenkung im Juni abhalten. Selbst wenn der Konflikt im Nahen Osten die Ölpreise in die Höhe treiben sollte, müssten die Währungshüter zunächst analysieren, ob ein solcher externer Schock die zugrunde liegende Preisentwicklung und die Inflationserwartungen anheize, sagte er am Wochenende der französischen Zeitung "Les Echos". Es gebe insofern keine "mechanische Reaktion", fuhr er fort. Ein Militärschlag gegen den Iran, der Israel zugeschrieben wird, hatte am Freitag nur zeitweise für steigende Ölpreise gesorgt.
Der für seine eher lockere geldpolitische Haltung bekannte portugiesische Notenbankchef Mario Centeno sagte in einem Gespräch mit "Econostream Media", die EZB könnte die Leitzinsen in diesem Jahr um mehr als einen Prozentpunkt senken. Denn das Inflationsziel von zwei Prozent werde schneller erreicht als im März erwartet.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86328 (0,85620) britische Pfund, 164,51 (164,68) japanische Yen und 0,9693 (0,9680) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2341 Dollar gehandelt. Das waren etwa 51 Dollar weniger als am Freitag./la/gl/he