FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
In Deutschland verbesserte sich im April die Stimmung der Unternehmen im Dienstleistungssektor deutlich stärker als erwartet. Auch die Industriestimmung hellte sich etwas auf, allerdings liegt sie klar unter dem Niveau in Frankreich und der gesamten Eurozone. Dies liegt vor allem daran, dass die deutsche Industrie wegen ihrer Struktur besonders unter den immer noch erhöhten Energie- und Rohstoffpreisen leidet.
Auch die Stimmung in den Unternehmen der Eurozone insgesamt verbessert sich weiter. "Die Eurozone hat einen guten Start ins zweite Quartal hingelegt", sagte Cyrus de la Rubia, Chefökonom des S&P-Partners Hamburg Commercial Bank. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, aber dämpfte die Stimmung mit Blick auf die schwache Industrie: "Die geopolitischen Unsicherheiten, der in Europa schwierige Umstieg auf die Elektromobilität und die hohen Zinsen lasten auf der Investitionstätigkeit." Die wirtschaftliche Erholung stehe damit "auf tönernen Füßen."
In der Eurozone habe sich die Unternehmensstimmung zwar deutlicher als erwartet verbessert, ergänzte Andrew Kenningham, der für Europa zuständige Chefvolkswirt von Capital Economics. Dies werde die EZB jedoch nicht daran hindern wird, die Zinsen im Juni zu senken.
Weil zudem die US-Notenbank Fed zurzeit keine Anstalten macht, ihre straffe Geldpolitik bald zu lockern, steht der Euro seit längerem unter Druck. Aktuell notiert er zum Dollar nur leicht über dem niedrigsten Stand seit November./la/bgf/mis