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WDH: Aixtron startet mit Auftragsminus ins Jahr - Ziel bestätigt

25.04.2024
um 13:45 Uhr

(Jahreszahl im 1. Satz des 3. Absatzes gestrichen)

HERZOGENRATH (dpa-AFX) - Aixtron versucht Anlegersorgen in puncto einer möglichen Nachfragedelle nach Siliziumkarbid (SiC)-Halbleiter-Fertigungsanlagen weiter zu mildern. Weitere neue Kunden im Bereich SiC seien gewonnen worden, insbesondere einer aus dem Kreis der Top-5-Hersteller, wie der Chipindustrieausrüster am Donnerstag im Zuge der Vorlage von Geschäftszahlen für das erste Quartal mitteilte. Gleichwohl sank der Konzernauftragseingang im ersten Jahresviertel. Die Geschäftsziele für 2024 bestätigte die Aixtron-Führung um Chef Felix Grawert.

Das Bestellvolumen fiel im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum laut Mitteilung um 14 Prozent auf gut 120 Millionen Euro. Im Vergleich zum Schlussquartal war das Minus noch deutlich größer. Allerdings hatte Aixtron 2023 noch stark vom Kapazitätsausbau durch Chipkonzerne profitiert. So sind Elektronikchips auf SiC-Basis energieeffizienter und temperaturbeständiger als klassische Siliziumchips, was Voraussetzung etwa für Schnellladetechnik für E-Autos ist. Und auch mit Blick auf den Ausbau der Alternativen Energien werden Hochvolt-SiC-Bauelemente interessanter. Thema sind aber auch Leistungs- und Hochfrequenz-Elektronikchips auf Basis von Galliumnitrid (GaN). Diese haben klassische Siliziumteile in Schnelllade-Netzteilen etwa von Smartphones mittlerweile ersetzt. Weitere Anwendungen dürften folgen.

Laut Aixtron war der Auftragseingang im ersten Quartal über alle Endmärkte hinweg ausgeglichen. Starke Impulse habe es dabei für Anlagen zur Herstellung von MicroLED gegeben, die mehr als ein Drittel des Auftragseingangs ausgemacht hätten. Hier stecken Kunden Geld vor allem in Entwicklungs- und Pilotanlagen.

Nachdem im Februar eine MicroLED-Projektstreichung beim Kunden AMS-Osram Experten nervös gemacht hatte, könnte dies nun womöglich als positives Signal gesehen werden. Allerdings versprechen MicroLED laut Branchenkennern erst längerfristig größeres Potenzial, da sich die Technologie erst noch durchsetzen muss. Der Fokus der Anleger liegt daher vor allem auf der konkreten Nachfrage nach SiC-Anlagen. Fragen dazu dürfte es auch in der Telefonkonferenz zu den Resultaten des ersten Quartals geben.

Den Umsatz steigerte der MDax-Konzern von Januar bis Ende März im Jahresvergleich um gut die Hälfte auf rund 118 Millionen Euro. Allerdings hatte das Fehlen von Exportlizenzen dem Unternehmen vor einem Jahr den 2023er-Auftakt verhagelt. In Relation zum Schlussviertel 2023 sackten die Erlöse nun denn auch um fast die Hälfte ab.

Als Gewinn vor Zinsen und Steuern blieben 9,9 Millionen Euro hängen und als Überschuss 10,8 Millionen Euro. Das ist jeweils in etwa drei mal so viel wie vor einem Jahr, aber ebenfalls deutlich weniger als im Schlussquartal 2023. Analysten hatten nicht ganz so viel Umsatz, aber mehr Gewinn auf dem Zettel.

Für 2024 stehen weiterhin Erlöse von 630 bis 720 Millionen Euro im Plan. Davon sollen etwa 24 bis 26 Prozent als Gewinn vor Zinsen und Steuern hängen bleiben. Für das zweite Quartal erwartet Vorstandschef Grawert Umsätze von 120 bis 140 Millionen Euro.

Spannend werden die Details zum Ausblick, die spätestens in der Analystenkonferenz folgen dürften. Denn Ende Februar hatte Grawert gesagt, dass sich die Lage bei den Exportgenehmigungen gegen Ende 2023 normalisiert habe. Da aber nicht ausgeschlossen werden könnte, dass sich dies noch einmal ändere sowie wegen der Unsicherheiten rund um die Folgen des langsameren Wachstums der Elektromobilität sei der Jahresausblick allerdings weit gefasst. Wenn alles "normal" laufe, dürfte die obere Hälfte der avisierten Umsatzspanne erreicht werden, so der Manager damals./mis/tih/he/jha/

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