NEW YORK (dpa-AFX) - Die Aussicht auf milliardenschwere Investitionen in den Wachstumstreiber Künstliche Intelligenz (KI) hat am Donnerstag die Aktie des Social-Media-Giganten Meta
Die Papiere der Facebook- und Instagram-Mutter erlitten damit einen herben Dämpfer, nachdem sie bislang in diesem Jahr einen starken Lauf hinter sich hatten. Ihr Rekordhoch erreichten sie am 8. April bei etwas über 530 Dollar. Ihr Gewinn in diesem Jahr sank nun auf rund 22 Prozent, was in der Rangfolge des Nasdaq 100
Laut dem Kapitalmarktstrategen Jürgen Molnar von Robomarkets schreckten die Visionen von Meta-Chef Mark Zuckerberg die Anleger ab - kurz nachdem am Vortag die Reaktionen auf solche von Tesla
Zuckerberg verfolgt den Plan, Meta
Vor diesem Hintergrund ging unter, dass Meta gute Resultate für das erste Quartal vorlegte. Der gute Geschäftsauftakt rücke angesichts des angekündigten "mehrjährigen KI-Investitionszyklus" in den Hintergrund, konstatierte Analyst Ingo Wermann von der DZ Bank.
Wermann bewertete die Ausweitung des Angebots an KI-Lösungen positiv, auch wenn dies mit kurz- bis mittelfristigen Belastungen verbunden sei. Langfristig dürften die neuen Angebote seiner Einschätzung nach "zu einer längeren Verweildauer der Nutzer und höheren Werbeeinnahmen, vor allem im Bereich des Business Messaging, führen." Der Experte senkte zwar seine Schätzungen für Meta und damit auch den fairen Wert der Aktie, bekräftigte aber seine Kaufempfehlung.
Barclays-Analyst Ross Sandler fasste den Frust der Anleger so zusammen: "Kurz gesagt: Kein Internet-Investor mag einen Investitionszyklus ohne Umsatz." Wenn es jedoch etwas gebe, das der Social-Media-Konzern im Laufe der Jahre bewiesen habe, dann sei es, dass er bei bedeutenden Plattformwechseln in der Technologie extrem gut sei, womöglich sogar am besten. Was die Aktie betrifft, rät Sandler aber erst einmal zur Vorsicht.
Getrübt wurde am Donnerstag auch das Stimmungsbild unter den Investoren anderer Internetkonzerne: Meta war den Anlegern hier kein gutes Omen für die Zahlen von Microsoft