AMSTERDAM (dpa-AFX) - Der Medizintechnikkonzern Philips
Philips hatte im Juni 2021 weltweit Millionen Beatmungsgeräte zurückrufen müssen. In den betroffenen Geräten wurde ein Dämmschaumstoff verarbeitet, von dem sich Partikel lösten. Der darin verwendete Schaumstoff steht im Verdacht, im Laufe der Zeit giftig zu werden. Der Rückruf kostete Philips bislang 2,8 Milliarden Euro für die Beseitigung der Mängel sowie Rechtskosten. Darin sind Abschreibungen auf die betroffene US-Tochter nicht enthalten. In den USA war der Verkauf der Geräte im Januar dieses Jahres gestoppt worden.
Wie Philips am Montag weiter mitteilte, einigte sich der Konzern zudem mit seinen Versicherungen über die Zahlung von 540 Millionen Euro, um Kosten für die im Zusammenhang mit dem Rückruf bestehenden Haftungsansprüche zu decken. Philips werde dieses Geld im laufenden Jahr erhalten, hieß es.
Die aktuelle Rückstellung sorgte für einen steigenden Verlust des Medizintechnikherstellers im ersten Quartal. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von 998 Millionen Euro - nach einem Minus von 665 Millionen im Vorjahreszeitraum.
Die operativen Kennziffern fielen hingegen weitgehend im Rahmen der Erwartungen aus. So sank der Umsatz um ein Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis, also bereinigt unter anderem um Währungseffekte, nahm er um zwei Prozent zu.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (Ebita) stieg von 359 Millionen Euro im Vorjahr auf 388 Millionen Euro. Die Prognose für das laufende Jahr wurde bestätigt./nas/mne/mis