MANNHEIM (dpa-AFX) - Der Schmierstoffhersteller Fuchs
Am Aktienmarkt kam die Quartalsbilanz nicht gut an. Die Aktie geriet zunächst deutlich unter Druck, dämmte das Minus bis zum Mittag aber auf gut ein Prozent ein. Der Umsatz und das operative Ergebnis (Ebit) hätten die Markterwartungen verfehlt, schrieb Analyst Samuel Perry von der Schweizer Großbank UBS. Das hänge vor allem mit den Geschäften in Europa und Asien-Pazifik zusammen.
In den ersten drei Monaten schrumpfte der Umsatz im Jahresvergleich um sechs Prozent auf 877 Millionen Euro. Neben niedrigeren Preisen hätten vor allem der schwächere chinesische Renminbi und US-Dollar belastet, sagte Finanzchefin Isabelle Adelt in einer Telefonkonferenz. Der operative Gewinn (Ebit) zog im Jahresvergleich um vier Prozent auf 107 Millionen Euro an. Unter dem Strich stieg der Gewinn nach Steuern um fünf Prozent auf 77 Millionen Euro.
Viele Chemieunternehmen reichen Rohstoffpreisschwankungen - oftmals vertraglich bedingt - an die Kunden weiter. Daher stehen niedrigeren Erlösen oftmals auch niedrigere Kosten gegenüber. Ein Umsatzrückgang muss sich daher nicht direkt auf die Gewinne auswirken.
Die Regionen entwickelten sich im ersten Quartal unterschiedlich. China sei wieder auf Kurs, sagte Fuchs. Nordamerika habe sich hingegen nicht so dynamisch entwickelt, wie sich das Management erhofft habe. Das deutsche Geschäft sei zufriedenstellend gelaufen. Insgesamt gehe der deutsche Schmierstoffmarkt aber zurück. Fuchs habe in den letzten Jahren aber seinen Marktanteil hierzulande erhöhen können.
Die Ziele für das Gesamtjahr wurden bestätigte. Demnach soll der Umsatz auf rund 3,6 Milliarden Euro wachsen. Dabei geht das Management bei stabilen Preisen von einem höheren Absatz aus. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern taxiert der Vorstand auf rund 430 Millionen Euro. Dazu beitragen sollen auch Einsparungen. Der Konzern will etwa neue Mitarbeiter nur begrenzt einstellen.
Für das Unternehmen, das mehr als 6300 Mitarbeiter beschäftigt, ist vor allem die Auto- und Nutzfahrzeugindustrie wichtig. Mit ihr erzielt Fuchs Petrolub gut 40 Prozent des Umsatzes. Der Umbruch vom Verbrennungsmotor hin zum Elektromotor führt deshalb auch bei Fuchs zu Veränderungen. Daneben hat der Konzern aber auch Kunden aus Bereichen wie Maschinenbau, Metallverarbeitung, Bergbau, Luft- und Raumfahrt sowie Land- und Forstwirtschaft./mne/mis/jha/