HAMBURG (dpa-AFX) - Höhere Personalkosten haben beim Gabelstapler-Hersteller Jungheinrich
Am späten Vormittag gehörte das Papier mit einem Abschlag von noch knapp fünf Prozent immer noch zu den größten Verlierern im MDax
Im ersten Quartal sank Jungheinrichs Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15,5 Prozent auf 101,5 Millionen Euro. Damit fiel der Rückgang noch stärker aus als von Analysten erwartet. Während der Umsatz um gut ein Prozent auf 1,27 Milliarden Euro sank, verschlechterte sich die operative Marge von 9,3 auf 8,0 Prozent. Das besser gelaufene Finanzierungsgeschäft sowie der Kundendienst konnte das rückläufige Neugeschäft nicht ganz ausgleichen.
Baader-Bank-Analyst Peter Rothenaicher relativierte den Rückgang des operativen Gewinns: So habe Jungheinrich ein Jahr zuvor überdurchschnittlich von Preiserhöhungen sowie geringeren Materialkosten profitiert. Zudem habe sich das Ergebnis im Vergleich zum schlechten Schlussquartal 2023 verbessert.
Unter dem Strich ging der Gewinn um fast ein Viertel auf knapp 68 Millionen Euro zurück.
Der Auftragseingang blieb mit 1,36 Milliarden Euro stabil. Der Auftragsbestand schrumpfte im Vergleich zum Jahreswechsel jedoch um knapp 14 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro.
Das Management bestätigte indes seine Ziele für das Gesamtjahr. Demnach soll das operative Ergebnis (Ebit) 2024 zwischen 420 und 470 Millionen Euro liegen, nachdem Jungheinrich im vergangenen Jahr 430 Millionen Euro erreicht hatte.
Bernstein-Analyst Philippe Lorrain bezeichnete das Zahlenwerk als "solide". Es stehe im Einklang mit der Jahresprognose. Es sei beruhigend, dass der Auftragseingang etwas besser ausgefallen sei als von ihm erwartet. Er hält die Jungheinrich-Aktie für attraktiv bewertet.
An der Börse diskutierten Händler derweil den Wettbewerb zwischen Jungheinrich und Kion
Die Jungheinrich-Vorzugsaktie hat im laufenden Jahr bislang um rund drei Prozent zugelegt. Das Hamburger Unternehmen wird damit an der Börse mit gut 1,6 Milliarden Euro bewertet.
Die Vorzugsaktien machen aber nur knapp die Hälfte des Jungheinrich-Kapitals aus. Der Rest sind Stammaktien, die Eigentum der Erben des Firmengründers sind.
Kion-Aktionäre können sich seit dem Jahreswechsel hingegen über einen Kursgewinn von fast 16 Prozent freuen, womit das Frankfurter Unternehmen an der Börse 5,8 Milliarden Euro wert ist./lew/stw/mis