WIESBADEN (dpa-AFX) - Die neuen Eigentümer der Aareal Bank tauschen nach dem Vorstandschef auch den Finanzvorstand aus. Der Aufsichtsrat und Finanzvorstand Marc Heß hätten "einvernehmlich vereinbart", dass der seit Oktober 2018 amtierende Finanzchef mit Auslaufen seines Dienstvertrages zum Ende des laufenden Jahres aus dem Unternehmen ausscheiden werde, teilte der Wiesbadener Gewerbeimmobilienfinanzierer am Mittwoch mit. Über die Nachfolge werde das Kontrollgremium "zeitnah entscheiden".
Ein Wechsel an der Spitze des Vorstands ist bereits beschlossen: LBBW-Manager Christian Ricken, der zuvor lange für die Deutsche Bank
Die Finanzinvestoren Advent und Centerbridge sowie der kanadische Pensionsfonds CPPIB hatten die Aareal Bank im vergangenen Jahr übernommen. Die verbliebenen Minderheitsaktionäre werden nach einem Beschluss der Hauptversammlung von Anfang Mai 2024 per Barabfindung herausgedrängt. Von der Börse hat sich die Aareal Bank bereits verabschiedet.
Positive Quartalsbilanz - aber noch Berg an Problemkrediten
Geschäftlich ist das Institut mit Zuwächsen ins laufende Jahr gestartet. Das operative Ergebnis kletterte im Vergleich zum ersten Quartal 2023 um etwa zwei Drittel und erreichte mit 103 Millionen Euro das höchste Niveau seit 2018, wie die Aareal Bank ebenfalls am Mittwoch mitteilte. Der Gewinn unter dem Strich erhöhte sich von 51 Millionen Euro auf 71 Millionen Euro.
Anhaltende Probleme auf dem US-Immobilienmarkt zwingen die Aareal Bank jedoch weiterhin zu deutlichen höheren Rücklagen für mögliche Kreditausfälle. Die Risikovorsorge lag im ersten Quartal mit 83 Millionen Euro deutlich über den 32 Millionen Euro aus dem Vorjahreszeitraum. Weil mit dem Homeoffice-Trend weniger Büroflächen gebraucht werden, steht der Markt für diese Immobilien in vielen Ländern unter Druck, vor allem in den USA. Die Aareal Bank hat den Angaben zufolge ihren Bestand an problematischen Finanzierungen von US-Büroimmobilien weiter verringert: Ende März summierten sich die ausfallgefährdeten Kredite auf 1,1 Milliarden Euro, Ende Dezember waren es noch 1,6 Milliarden Euro./ben/DP/zb