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HAMBURG (dpa-AFX) - Der Pharmawirkstoffforscher und -entwickler Evotec
Die weiterhin vielen Unwägbarkeiten führten am Mittwoch zu starken Kursschwankungen zu Handelsbeginn. Die im MDax
Der Umsatz habe die Erwartungen übertroffen, das Ergebnis sie aber verfehlt, notierte Jefferies-Analyst Benjamin Jackson. Der Fokus liege auf dem Ausblick, den der neue Chef Mitte August geben dürfte. Erste Signale für das Jahr habe das Unternehmen derweil bestätigt.
Das erste Quartal sei erwartungsgemäß kein Trigger, schrieb Analyst Christian Ehmann von Warburg Research. Etwas über den Erwartungen liegende Umsätze seien aber ein Lichtblick. Im Rest des Jahres müsse die Profitabilität des Wirkstoffforschers aber noch anziehen, um die Ergebniserwartungen zu erfüllen. Mit Blick auf gut gefüllte Auftragsbücher und erste Umbaumaßnahmen sei aber die Bühne bereitet. Experte Charles Weston von der kanadischen Bank RBC lobte unterdessen die Entwicklung des Biologika-Geschäfts.
Im ersten Quartal sank der Umsatz insgesamt von 213,6 auf 208,7 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in Hamburg mitteilte. Dabei schrumpfte der Erlös im Kerngeschäft wegen eines schwierigen Marktumfeldes um knapp ein Viertel auf gut 155 Millionen Euro. Das Biologika-Geschäft hingegen konnte seinen Umsatz auf 53,5 Millionen Euro fast verfünffachen.
Höhere Herstellungs-, Vertriebs- und Verwaltungskosten ließen das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 34,3 auf 7,8 Millionen Euro sinken. Dabei rutschte das Kerngeschäft Shared R&D in die roten Zahlen, während das Biologika-Geschäf Gewinne schrieb. Unter dem Strich stieg der Verlust bei Evotec von rund 13,9 Millionen auf 20,7 Millionen Euro.
Das Unternehmen hatte wegen des schwierigen Marktumfeldes Ende April eine umfassende Neuausrichtung angekündigt. Nach dem überraschenden Abgang des Vorstandschefs Werner Lahntaler zu Jahresbeginn soll der Fokus so wieder auf nachhaltig profitables Wachstum gelenkt werden. Richten soll es der neue Konzernchef Christian Wojczewski, der zum 1. Juli antritt. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern zudem Blessuren durch eine Cyberattacke davongetragen.
Erste positive Auswirkungen sollen sich bereits im zweiten Halbjahr zeigen, bekräftigte das Unternehmen. Evotec plant unter anderem Anpassungen in der Größe und bei den Standorten. Konkret soll der geplante Umbau einen jährlichen Beitrag zum bereinigten operativen Ergebnis (bereinigtes Ebitda) von mehr als 40 Millionen Euro bringen. Als einer der ersten Schritte kündigte das Unternehmen am Mittwoch an, sich aus der Gentherapie zurückzuziehen. Der Standort Orth in Österreich mit rund 40 Beschäftigten soll geschlossen werden.
An seiner Jahresprognose hält Evotec fest. Für 2024 sieht das Management ein Wachstum des Konzernumsatzes im zweistelligen Prozentbereich. Das bereinigte operative Ergebnis soll im mittleren zweistelligen Prozentbereich zulegen. Allerdings prüft das Management zusammen mit dem neuen Konzernchef eine Konkretisierung. Die Ergebnisse will Evotec im Rahmen der Veröffentlichung des Halbjahresberichts bekannt geben. Früheren Aussagen aus dem April zufolge soll auch die Mittelfristprognose überprüft und aktualisiert werden./nas/stw/jha/