LONDON (dpa-AFX) - Champions-League-Finalist Borussia Dortmund
Allein für die laufende Saison hat der einzige börsennotierte deutsche Fußball-Club bereits zweimal eine Gewinnwarnung herausgegeben. Nach dem Erreichen des Halbfinals und des Endspiels gegen Real Madrid (Samstag, 21.00 Uhr/ZDF und DAZN) erhöhten die Dortmunder ihre Ergebnisprognose auf einen Jahresüberschuss von aktuell 40 bis 50 Millionen Euro. Vor der Saison hatte der BVB noch ein Gewinnziel von 15 bis 25 Millionen ausgegeben.
"Natürlich haben sich die Erfolge wirtschaftlich für uns gelohnt", sagte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl dem "Kicker". "Aber im europäischen Wettbewerb hinken wir noch immer deutlich hinterher - vor allem im Vergleich zu den Engländern."
Die Champions-League-Einnahmen speisen sich wie in jedem Jahr aus mehreren Quellen. Zu Beginn der Saison erhielt die Borussia wie jeder Club ein Startgeld von 15,46 Millionen Euro. Die 32 Teilnehmer wurden dazu noch in eine Koeffizienten-Rangliste eingeteilt, in der ihr Europapokal-Abschneiden in den vergangenen zehn Jahren berechnet wird. Der Erstplatzierte erhält 36,38 Millionen Euro, der Letzte 1,137 Millionen. Die Dortmunder kassieren aus diesem Topf rund 27,29 Millionen Euro.
Allein 58,46 Millionen Euro verdienten sie schon vor dem Beginn des Finals an erfolgsabhängigen Prämien. Die werden für jeden Sieg, für jedes Unentschieden und für jedes Erreichen einer weiteren K.o.-Runde ausgezahlt. Sollte der BVB im Londoner Wembley-Stadion auch das Endspiel gegen Real gewinnen, kämen weitere fünf Millionen dazu.
Noch nicht genau zu beziffern sind die Einnahmen aus dem sogenannten Marktpool, die sich aus dem Wert des nationalen Fernsehmarktes ergeben und auch vom Abschneiden der anderen deutschen Clubs abhängen. In dieser Saison können die Dortmunder mit knapp 20 Millionen Euro rechnen, weil sie allein im Vorjahr als Achtelfinalist bereits 13,8 Millionen verdienten. Nach Berechnungen der "Ruhr Nachrichten" kommen dann noch einmal mehr als 20 Millionen Euro durch die Zuschauer-, zusätzlichen Sponsoren- und Merchandising-Einnahmen bei den sechs ausverkauften Heimspielen in diesem Wettbewerb hinzu.
Die Teilnahme an der Club-WM 2025 steht für den BVB seit dem Viertelfinal-Einzug im März fest. Dadurch, dass die Dortmunder in der laufenden Champions-League-Saison weiter kamen als RB Leipzig, können sie von dem Bundesliga-Rivalen nicht mehr in einer Vierjahreswertung verdrängt werden, die die zwölf europäischen Teilnehmer bestimmt. Pro Land werden im nächsten Jahr maximal zwei Teams in die USA fliegen. Jeder der insgesamt 32 Clubs soll nach einem Bericht der spanischen Zeitung "El Mundo Deportivo" rund 50 Millionen Euro für die Teilnahme erhalten./sti/DP/stk