FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Freitag nach Inflationsdaten aus der Eurozone nachgegeben. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Belastet wurden die Anleihen durch Verbraucherpreisdaten aus der Eurozone. Die Inflationsrate stieg von 2,4 Prozent im Vormonat auf 2,6 Prozent im Mai. Volkswirte hatten nur mit 2,5 Prozent gerechnet. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt auf mittlere Sicht eine Rate von zwei Prozent an. Noch deutlicher legte die stark beachtete Kerninflation zu, bei der schwankungsanfällige Komponenten wie Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden.
"Aufgrund der stark steigenden Lohnkosten scheint sich diese Preissteigerung zunehmend zu verfestigen", kommentierte Commerzbank-Volkswirt Vincent Stamer. "Vor der EZB-Sitzung in der kommenden Woche sind diese Zahlen damit ein Warnschuss für die EZB." Eine erste Zinssenkung auf dieser Sitzung scheine zwar eine beschlossene Sache zu sein. "Für die Anzahl und Geschwindigkeit weiterer Senkungen sollte die überraschend hohe Kernrate im Mai jedoch zu denken geben", schreibt Stamer.
Am Nachmittag wird in den USA das von der US-Zentralbank Fed bevorzugte Inflationsmaß PCE veröffentlicht. Dieser Indikator wird von der Fed bevorzugt. In den USA zeichnet sich angesichts der hartnäckigen Inflation keine baldige Zinssenkung ab./jsl/bgf/jha/