NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro
Nach schwachen Daten vom amerikanischen Arbeitsmarkt war der Euro zunächst bis auf sein Tageshoch von 1,0891 Dollar geklettert. Von dort aus ging es angesichts guter US-Einkaufsmanagerindizes aber rasant bergab bis auf 1,0854 Dollar.
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets verwies darauf, dass die am Dienstag veröffentlichte Zahl der offenen Stellen im April auf das tiefste Niveau seit drei Jahren gefallen sei. Zur Wochenmitte wurde dann bekannt, dass die Privatwirtschaft in den USA im Mai weniger Stellen geschaffen hat als erwartet. Zudem wurde der Beschäftigungsaufbau im Vormonat nach unten revidiert.
Für den monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung seien die vom Arbeitsmarktdienstleister ADP veröffentlichten Daten zwar kein verlässlicher Indikator, schrieb Ian Shepherdson von Pantheon Macroeconomics. Sie passten aber zur von ihm erwarteten Beschäftigungsentwicklung. Der US-Arbeitsmarktbericht gilt als wichtiger Faktor für die heimische Geldpolitik. Eine Abkühlung des Arbeitsmarktes würde den Hoffnungen der Anleger auf eine Zinssenkung neue Nahrung geben.
Hingegen belegte der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) für den vergangenen Monat eine überraschend deutliche Stimmungsaufhellung im US-Dienstleistungssektor. Eine zweite Schätzung von S&P Global zur Stimmung im Dienstleistungssektor entsprach derweil den Erwartungen. Zudem gilt eine erste Zinssenkung der EZB an diesem Donnerstag als gesetzt. Die Fed dürfte sich damit angesichts der hartnäckigen US-Inflation und einer vergleichsweise robusten Wirtschaftsentwicklung noch bis zum September Zeit lassen. Niedrige Zinsen schmälern die Attraktivität einer Währung als Wertanlage./gl/ngu