Original-Research: MS Industrie AG (von GBC AG): Kaufen
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Original-Research: MS Industrie AG - von GBC AG
Einstufung von GBC AG zu MS Industrie AG
Unternehmen: MS Industrie AG
ISIN: DE0005855183
Anlass der Studie: Researchstudie (Anno)
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 2,75 EUR
Kursziel auf Sicht von: 31.12.2024
Letzte Ratingänderung:
Analyst: Cosmin Filker, Matthias Greiffenberger
- Ultraschall-Segment soll mehrheitlich veräußert werden
- Erhebliche Verbesserung des Net Debt erwartet
- Umsatz- und Ergebnisprognosen der MS XTEC an aktuelle Marktlage angepasst
Mit Ad-hoc-Mitteilung vom 31.05.2024 hat die MS Industrie AG bekannt
gegeben, dass sich die Schunk Sonosystems GmbH mit Sitz in Wettenberg mit
einer einfachen Mehrheit an der MS Ultraschall Technologie GmbH beteiligen
wird. Der Vollzug der Transaktion soll im Laufe des Monats Juli 2024
gemeldet werden. Über den Kaufpreis und die konkrete Beteiligungshöhe
wurden keine weiteren Angaben gemacht. Mit Vollzug der Transaktion würde
die MS Industrie AG den Geschäftsbereich Ultraschall nicht mehr voll
konsolidieren, sondern entsprechend der Beteiligungsquote als
at-equity-Vermögenswert bilanzieren.
Mit dieser Transaktion und dem damit zu erwartenden Wegfall des Segments
Ultraschall werden sich die Umsatz- und Ertragsstruktur sowie die
Bilanzrelationen des MS-Konzerns deutlich verändern. Der Wegfall des
Segments Ultraschall wird in erster Linie zu einem niedrigeren Umsatz- und
Ergebnisniveau führen. Dieser Effekt wird auf Ebene des
Vorsteuerergebnisses teilweise kompensiert, da die MS Industrie AG anteilig
at-equity-Ergebnisse ausweisen wird. Darüber hinaus wird auch der Wegfall
der Zinsaufwendungen im Segment Ultraschall (2023: 2,40 Mio. EUR) dem
negativen EBIT-Effekt entgegenwirken. Insgesamt wird die MS Industrie AG
eine verschlankte Bilanzstruktur aufweisen, die zudem von einer deutlichen
Verbesserung der Nettofinanzverschuldung geprägt sein wird. Neben der
Vereinnahmung des Kaufpreises wird der at equity-Ausweis der neuen
Minderheitsbeteiligung den Net Debt zusätzlich entlasten.
Da uns keine Angaben zum Kaufpreis vorliegen, verwenden wir hierfür einen
Marktmultiplikator (KPMG-Datenbank). Unter der Annahme, dass die
Schunk-Gruppe einen Anteil von 51 % erwirbt, unterstellen wir einen
Kaufpreis von ca. 32 Mio. EUR. Diesen berücksichtigen wir als
Liquiditätszufluss. Ein wesentlicher Teil davon dürfte zur Tilgung von
Bankverbindlichkeiten verwendet werden, was die Zinsbelastung in den
kommenden Geschäftsjahren reduzieren wird. Neben dem Kaufpreis wird sich
die Nettofinanzposition durch die at-equity-Aktivierung der 49 % an der
Ultraschall-Gruppe weiter verbessern. Auf Basis des bilanziellen
Eigenkapitals der Ultraschall-Tochter dürfte dies rund 16 Mio. EUR
(GBC-Schätzung) betragen, so dass sich der gesamte Transaktionseffekt auf
rund 48 Mio. EUR belaufen könnte.
Die MS Ultraschall Technologie GmbH würde nach unseren Annahmen im
laufenden Geschäftsjahr 2024 nur noch bis Ende Juli 2024 einbezogen. Danach
würde die Gesellschaft als Beteiligung "at equity" bilanziert, mit der
Folge, dass das Ergebnis nach Steuern anteilig im Finanzergebnis der MS
Industrie AG ausgewiesen wird. Zusätzlich dazu rechnen wir mit einer
nachfragebedingten rückläufigen Umsatzentwicklung im Segment MS XTEC und
prognostizieren für das laufende Geschäftsjahr 2024 Umsatzerlöse in Höhe
von 182,17 Mio. EUR (VJ: 246,70 Mio. EUR). Ab dem kommenden Geschäftsjahr 2025
werden die Umsätze der MS Industrie nur noch das Segment MS XTEC enthalten.
Nach einem weiteren Umsatzrückgang auf 173,41 Mio. EUR (GJ 2025) sollte im
Geschäftsjahr 2026 ein Umsatzanstieg auf 185,75 Mio. EUR ausgewiesen werden.
Der erwartete Umsatzrückgang in 2025 resultiert aus dem erstmals
vollständigen Wegfall der Ultraschall-Umsätze.
Der Wegfall der Ultraschallumsätze wird sich unmittelbar auf die
Ertragslage der MS Industrie AG auswirken. Zunächst wird dies zu einem
Rückgang des EBITDA im Geschäftsjahr 2024 und im Geschäftsjahr 2025 führen.
Durch den Wegfall der Abschreibungen auf das Anlagevermögen der
Ultraschallgesellschaft wird das EBIT jedoch bereits ab dem kommenden
Geschäftsjahr 2025 wieder eine steigende Tendenz aufweisen, jedoch noch
unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2023 liegen. Auch das Finanzergebnis
wird durch die anstehende Transaktion wesentlich beeinflusst. Zum einen
durch den Wegfall der Finanzaufwendungen der Ultraschall-Tochter, zum
anderen gehen wir davon aus, dass wesentliche Teile des Kaufpreises zur
Tilgung von Darlehen verwendet werden. Darüber hinaus wird das anteilige
Nachsteuerergebnis des Ultraschallsegments zukünftig im Finanzergebnis
ausgewiesen. Demnach wird auch auf Ebene des Nachsteuerergebnisses bereits
im kommenden Geschäftsjahr 2025 eine deutliche Steigerung zu sehen sein.
Wir gehen sogar davon aus, dass dann der Wert des Geschäftsjahres 2023
bereits überschritten wird.
Den von uns angenommenen Transaktionseffekt in Höhe von 47,80 Mio. EUR haben
wir als Liquiditätszufluss berücksichtigt, der den Free Cashflow im
laufenden Geschäftsjahr deutlich erhöhen wird. Als neues Bewertungsergebnis
haben wir einen Wert je Aktie von 2,75 EUR (bisher: 3,40 EUR) ermittelt. Der
Kurszielrückgang ist im Wesentlichen auf die reduzierten Umsatz- und
Ergebnisprognosen für das Segment MS XTEC zurückzuführen. Wir vergeben
weiterhin das Rating KAUFEN.
Ohne die in der Bewertung berücksichtigte Transaktion hätten wir aufgrund
der im Vergleich zu unseren bisherigen Prognosen verschlechterten
kurzfristigen Aussichten für MS XTEC einen stärkeren Rückgang des Kursziels
(Bandbreite: 2,20 EUR - 2,40 EUR) ermittelt. Zudem hätte die hohe Zinsbelastung
einen Großteil des EBIT aufgezehrt, ein Effekt, der durch die Transaktion
deutlich geringer ausfallen sollte. Das von uns ermittelte Kursziel von
2,75 EUR deutet unter Einbezug des marktgerechten Verkaufspreises demnach
darauf hin, dass die anstehende Ultraschall-Teilveräußerung wertsteigernd
ist.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/30009.pdf
Kontakt für Rückfragen
GBC AG
Halderstrasse 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,7,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter:
https://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung
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Datum und Zeitpunkt der Fertigstellung der Studie: 11.06.2024 (09:45 Uhr)
Datum und Zeitpunkt der ersten Weitergabe: 11.06.2024 (11:00 Uhr)
-------------------übermittelt durch die EQS Group AG.-------------------
Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.
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