FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro
Seit einigen Tagen wird der Euro durch die politische Unsicherheit in Frankreich belastet. Hintergrund sind die von Staatspräsident Emmanuel Macron ausgerufenen Parlamentswahlen, nachdem sein Mitte-Bündnis eine herbe Niederlage bei den Europawahlen erlitten hatte. An den Märkten wird eine Machtübernahme europakritischer Kräfte aus dem rechten politischen Lager befürchtet. Dies könnte sich negativ auf die ohnehin angespannte Haushaltslage des zweitgrößten Eurolandes und damit die Stabilität des Währungsraums auswirken.
Die steigenden politischen Risiken treffen auf Staatsfinanzen, die sich nach Einschätzung von Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, in vielen Mitgliedsländern bereits in einer heiklen Situation befinden. "Eine funktionierende Währungsunion setzt eine enge Kooperation der Mitgliedsstaaten voraus, was rechte Parteien jedoch als Eingriff in die nationale Souveränität ablehnen", sagte Krämer.
Nur zeitweise unter Druck stand hingegen der japanische Yen. Zwar beließ die Notenbank Japans ihre Zinspolitik nach ihrer geldpolitischen Sitzung erwartungsgemäß unverändert. Sie kündigte aber an, ihre Anleihekäufe verringern zu wollen. Details wurden keine genannt, sie sollen erst nach der kommenden Sitzung im Juli folgen. Dies sorgte bei Anlegern für Enttäuschung. Seit dem Mittagshandel konnte sich der Yen jedoch stabilisieren.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84205 (0,84468) britische Pfund, 167,80 (169,58) japanische Yen und 0,9534 (0,9668) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2330 Dollar gehandelt. Das waren etwa 26 Dollar mehr als am Vortag./jkr/jsl/men