FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Vor allem in der zweiten Hälfte der vergangenen Woche hatte der Euro unter Druck gestanden. Auslöser waren politische Turbulenzen in Frankreich, nachdem gemäßigte Parteien bei der Europawahl eine Schlappe erlitten hatten. Stattdessen legten rechtspopulistische und europakritische Parteien zu. Staatspräsident Emmanuel Macron löste daraufhin die Nationalversammlung auf und rief Neuwahlen aus.
Für etwas Beruhigung sorgten zu Wochenbeginn Aussagen der Rechtspopulistin Marine Le Pen vom Rassemblement National (RN). Le Pen hatte am Wochenende erklärt, dass sie im Falle eines Wahlsiegs nicht versuchen werde, Macron aus dem Amt zu drängen. Vielmehr wolle sie mit ihm zusammenarbeiten.
Aus den Reihen der EZB kamen zum Wochenstart beruhigende Äußerungen. Präsidentin Christine Lagarde erklärte, man beobachte die Marktlage. Chefökonom Philip Lane sprach von einer Neubewertung an den Märkten, eine ungeordnete Marktdynamik sah er aber nicht.
In der vergangenen Woche waren wegen der politischen Unsicherheit französische Staatsanleihen unter Druck geraten, andere Länder wie Italien wurden in Mitleidenschaft gezogen. Die EZB verfügt über ein spezielles Anleihen-Kaufprogramm namens TPI, mit dem sie sich notfalls gegen aus ihrer Sicht ungerechtfertigte Marktbewegungen stemmen kann.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84573 (0,84205) britische Pfund, 169,11 (167,80) japanische Yen und 0,9561 (0,9534) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2325 Dollar gehandelt. Das waren acht Dollar weniger als am Freitag./bgf/jha/