FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Der Euro profitierte vor allem von amerikanischen Konjunkturdaten, die auf eine Schwäche des US-Konsums hindeuteten. Die Einzelhandelsumsätze erhöhten sich im Mai um lediglich 0,1 Prozent und damit schwächer als erwartet. Zudem fiel die Erlösentwicklung im Vormonat schlechter aus als bisher bekannt. "Die US-Verbraucher lassen nach", kommentierte Ian Shepherdson, Chefökonom vom Analysehaus Pantheon.
Der Euro erhielt auch etwas Rückenwind von Wirtschaftsdaten aus Deutschland. Die ZEW-Konjunkturerwartungen hellten sich im Juni zwar nur leicht auf, allerdings das elfte Mal in Folge. "Die Botschaft lautet: Ein Aufschwung steht ins Haus", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Auch andere Indikatoren hatten zuletzt auf eine wirtschaftliche Belebung hingedeutet.
Hinzu kam, dass sich die Lage am französischen Anleihemarkt nicht weiter zuspitzte. In der vergangenen Woche waren die Risikoaufschläge für Staatsanleihen aus Frankreich deutlich gestiegen, nachdem die Europawahl starke Stimmengewinne für rechtspopulistische Parteien gebracht hatte. Staatspräsident Emmanuel Macron rief daraufhin nationale Neuwahlen aus, was die politische Unsicherheit drastisch erhöhte. Auch der Euro war in Mitleidenschaft gezogen worden.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84540 (0,84573) britische Pfund, 169,41 (169,11) japanische Yen und 0,9512 (0,9561) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2323 Dollar gehandelt. Das waren gut vier Dollar mehr als am Vortag./bgf/ngu