FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben sich am Mittwoch bis zum Mittag im Kurs kaum von der Stelle bewegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Am späten Vormittag verkündete die EU-Kommission, gegen mehrere Länder wegen zu hoher Haushaltsdefizite vorzugehen. Dazu zählen unter anderem Frankreich und Italien, deren Haushaltssituation an den Märkten bereits Thema ist. In Frankreich kommen politische Turbulenzen hinzu, die durch die Schlappe gemäßigter Parteien bei der Europawahl und eine baldige Neuwahl des Parlaments ausgelöst wurden.
Der Risikoaufschlag französischer Staatsanleihen gegenüber Bundeswertpapieren beträgt immer noch knapp 0,8 Prozentpunkte. Auf diesen Wert - den höchsten seit sieben Jahren - war er vergangene Woche gestiegen. Es herrscht die Sorge vor, dass bei der Neuwahl der Nationalversammlung rechte und linke Kräfte profitieren. Die Haushaltslage der zweitgrößten Volkswirtschaft in der EU könnte sich in diesem Fall weiter verschlechtern.
Für leichten Zinsdruck sorgten am Morgen Inflationsdaten aus Großbritannien. Dort ist die Teuerung erstmals seit knapp drei Jahren wieder auf das Inflationsziel der britischen Notenbank von zwei Prozent gefallen. Zinssenkungen der Bank of England werden damit im Grundsatz etwas wahrscheinlicher.
Rob Wood, Chefökonom für Großbritannien des Analysehauses Pantheon, verwies jedoch auf die immer noch sehr hohen Preisanstiege im Dienstleistungssektor. Eine baldige Lockerung der Geldpolitik ist daher aus seiner Sicht eher unwahrscheinlich. Für die Sitzung an diesem Donnerstag wird ohnehin kein Zinsschritt erwartet. Selbst für die darauffolgende Sitzung im August sei eine Lockerung keine ausgemachte Sache, erklärte Wood.
Im Tagesverlauf stehen nur wenige Konjunkturdaten auf dem Programm, die für Kursbewegung sorgen könnten. Zudem bleibt es in den USA wegen eines Feiertags weitgehend ruhig./bgf/jsl/jha/