LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Der Kunststoffhersteller Covestro
Statt Kündigungen liege der Fokus in Deutschland etwa auf freiwilligen Aufhebungsverträgen und Arbeitszeitreduzierungen, hieß es. Technologievorstand und Arbeitsdirektor Thorsten Dreier betont zudem, dass weiter in die deutschen Standorte investiert werden soll.
In Deutschland arbeiten derzeit mehr als 7250 Menschen an sechs Standorten für Covestro. Insgesamt beschäftigte der Konzern, der Hart- und Weichschaumstoffe sowie harte Kunststoffe etwa für die Auto-, die Bau-, die Elektronik- und die Möbelbranche herstellt, weltweit rund 17 500 Mitarbeiter. Wie viele Stellen am Ende in Deutschland und weltweit wegfallen werden, dazu äußerte sich das Unternehmen nicht.
Chemieunternehmen wie Covestro leiden unter den Folgen des Ukraine-Krieges und damit verbunden hohen Gas- und Energiepreisen. Zudem erholte sich die Weltwirtschaft nicht so schnell wie erhofft von der Corona-Pandemie, auch weil China unter anderem wegen einer schweren Immobilienkrise als Treiber wegfiel. Seit einigen Monaten mehren sich zwar die Erholungssignale für die Branche, wirklicher Optimismus ist aber noch nicht zu spüren.
"Wir stehen als Unternehmen weiterhin vor großen Herausforderungen in einem sich immer schneller wandelnden Geschäftsumfeld", sagte Covestro-Arbeitsdirektor Dreier. Wie es weiter vom Unternehmen hieß, seien erste Einsparungen bereits eingeleitet werden.
Die Kostensenkungen dürften auch bei den Übernahmegesprächen zwischen Covestro und Adnoc eine Rolle spielen. Der staatliche Ölkonzern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten schielt schon länger auf die Leverkusener. Im Raum steht ein mögliches Gebot von insgesamt rund 11,7 Milliarden Euro beziehungsweise 62 Euro je Aktie, wie Covestro am Montag mitgeteilt hatte. Zuvor wird Adnoc aber noch ein Blick in die Covestro-Bücher (Confirmatory Due Diligence) gewährt.
An der Börse scheint es indes noch Zweifel zu geben, ob ein Deal zustande kommen wird - zumal es von Adnoc hieß, 62 Euro je Aktie wären das finale Angebot. Die Covestro-Aktien knüpften am Dienstag zwar mit einem Plus von 1,4 Prozent auf 54,60 Euro an ihre Vortagesgewinne an, notierten damit aber weiterhin deutlich unter dem möglichen Übernahmeangebot./mis/ngu/jha/