FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Freitag bis zum Abend gesunken. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Vor der ersten Runde der Parlamentswahl in Frankreich war die Stimmung am französischen Anleihemarkt angespannt. Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen stieg mit 3,32 Prozent auf den höchsten Stand seit November. Der Zinsaufschlag zu deutschen Bundesanleihen kletterte auf rund 0,85 Prozentpunkte. Er lag damit höher als kurz nach Bekanntgabe der Neuwahl durch Präsident Emmanuel Macron.
Die Umfragen sprechen klar gegen die gemäßigte Partei Macrons. Es führt mit weitem Abstand die Rechts-Partei Rassemblement National von Marine Le Pen. Dahinter folgt ein Block aus linken Parteien. Erst an dritter Stelle liegt Macrons Partei Renaissance.
Am Markt wird eine Kohabitation befürchtet, bei der die Regierung aus einem anderen politischen Lager kommt als der Präsident. An den Finanzmärkten steht vor allem das bereits hohe Haushaltsdefizit im Mittelpunkt, das im Falle einer rechten oder linken Regierung deutlich steigen könnte.
Konjunkturdaten aus der Eurozone fielen erwartungsgemäß aus: In Frankreich und Spanien ging die Inflation im Juni leicht zurück, in Italien zog sie hingegen etwas an. An den Zinserwartungen an die EZB änderten die Zahlen wenig. Nach wie vor sind an den Finanzmärkten knapp zwei zusätzliche Lockerungen für das laufende Jahr eingepreist. Einen ersten Schritt hatten die Währungshüter Anfang Juni vollzogen.
In den USA fielen Zahlen zum privaten Konsum etwas schwächer aus als erwartet. Der Preisdruck nahm unterdessen ab. Unter dem Strich erhöhe dies die Chance auf baldige Zinssenkungen, kommentierten Analysten der Bank ING. Nach wie vor ist unklar, wann die US-Zentralbank Fed ihre straffe Geldpolitik ein Stück weit lockern könnte. Die zähe Inflation hat sie bis zuletzt davon abgehalten./bgf/jsl/he