FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Evotec
Marktbeobachter und Analysten äußerten sich positiv darüber, dass Just Evotec Biologics seine strategische Partnerschaft mit Sandoz für die Entwicklung und kommerzielle Herstellung von Biosimilars erweitert hat. Dafür erhält das Biologika-Segment von Evotec finanzielle Mittel sowie weitere Zahlungen von Sandoz, die vom Erreichen von Entwicklungsmeilensteinen ab 2025 abhängen.
RBC-Analyst Charles Weston lobte den Ausbau der Partnerschaft, der die künftige Kapazitätsauslastung verbessern werde. Zudem sei Sandoz ein großer, bedeutender Kunde, weshalb die Mitteilung die Fähigkeiten des Biologika-Segments hervorhebe.
Marktexperte Andreas Lipkow verwies zudem auf die starken Kursverluste der Aktie bis Mitte Juni, als den tiefsten Stand seit sieben Jahren erreicht hatte, und die seither erfolgte leichte Erholung. "Das Unternehmen ist nach den starken Kursrückgängen zum Objekt für potenzielle Übernahmespekulationen geworden. Zugleich zeigt sich nun, dass Evotec auch durchaus interessante Kooperationen bzw. Vertiefungen von bestehenden Partnerschaften angeht."
Damit sollten sich laut Lipkow die Zweifel nach dem Wechsel des Vorstandschefs ebenfalls zunehmend verflüchtigen. "Das Gebiet der Biosimilare ist ein sehr interessanter Zweig für die Pharmaunternehmen, da sie dadurch erhebliche Kosten und Zeit sparen können. Evotec ist darin sehr gut etabliert und konnte in der Vergangenheit des Öfteren brillieren."
Die Aktie des Pharmawirkstoffforschers ist vor allem seit Jahresbeginn unter Druck geraten und hat seither rund 53 Prozent eingebüßt. Anfang Januar hatte der überraschende Rücktritt Werner Lanthalers vom Chefposten panikartige Aktienverkäufe ausgelöst. Im Frühjahr verschreckte Evotec die Anleger erneut, als der für 2023 ausgewiesene Gewinn ebenso deutlich enttäuschte wie der erheblich vorsichtiger gewordene Ausblick auf das Jahr 2024./ck/jsl/he